Kaukasus

Ungeachtet der politischen Spannungen zwischen Moskau und Berlin will der russische Energieriese Gazprom alle Verträge mit deutschen Kunden einhalten. Stabile Lieferbeziehungen zu Kunden in Westeuropa seien ein hohes Gut für das Unternehmen, so der Sprecher von Gazprom Germania.

Ungeachtet aller Kritik des Westens bleibt Russland im Kaukasus-Konflikt auf Kurs. Präsident Medwedew erklärt in einem Telefonat mit Kanzlerin Merkel das Vorgehen Moskaus. Merkel stimmt dem nicht zu. Derweil ändert im Schwarzen Meer ein US-Kriegsschiff mit Hilfsgütern sein Ziel und entgeht einer möglichen Konfrontation mit dem russischen Militär.

Die USA überprüfen als Folge der Kaukasus-Krise ihre Beziehungen zu Russland. Washington werde sicherstellen, "dass es keine neuen Trennlinien in Europa gibt", warnt US-Außenministerin Rice. Offenbar erwägen die USA, ein Abkommen mit Moskau über die Zusammenarbeit bei der zivilen Nukleartechnik möglicherweise auf Eis zu legen.

Russland versichert zwar, es habe mit dem Rückzug der Truppen aus Georgien begonnen. Doch da es bislang an überprüfbaren Belegen fehlt, bleiben die USA und Georgien skeptisch. Um Gewissheit über die Lage im Kaukasus zu bekommen, will die NATO deshalb Experten nach Georgien schicken und dem Land beim Wiederaufbau helfen.

Die Bundesregierung sieht angesichts der Kaukasus-Krise das Verhältnis Deutschlands und der EU zu Russland als erheblich belastet.

Bundeskanzlerin Merkel erwartet nach dem Waffenstillstand im Kaukasus-Konflikt einen schnellen Truppenabzug. Bis zum NATO-Treffen am Dienstag sollen bereits Ergebnisse sichtbar sein. Die Option für Georgiens NATO-Beitritt bleiben erhalten, wenn das Land dies wolle. Zudem soll eine internationale Friedenstruppe im Krisengebiet stationiert werden.

Die tatsächliche Zahl der Toten im Kaukasus-Konflikt ist bis heute kaum zu beziffern. Für die verfeindeten Parteien ist sie jedoch eine wahre Waffe.

Georgiens Präsident Saakaschwili ließ seiner Enttäuschung über den großen Verbündeten freien Lauf. Die USA hätten "zu weich" auf den russischen Militäreinsatz in seinem Land reagiert.

Die Lage in der Krisenregion im Kaukasus ist weiter unübersichtlich. Russische Truppen befinden sich noch in der georgischen Stadt Gori. Unterdessen will die EU Beobachter in die Krisenregion entsenden.

Er besucht Flüchtlinge, er schüttelt Soldaten die Hände und verkündet mit markigen Worten, mit welchen Maßnahmen Russland die Krise im Kaukasus beenden will. Im Konflikt um die abtrünnige georgische Region Südossetien gibt der russische Regierungschef Wladimir Putin den Ton an.