Kreml

Der vom Kreml kontrollierte russische Gaskonzern Gazprom drängt auf den deutschen Strommarkt und will hier Gaskraftwerke bauen. "Wir haben mehrere Projekte in Deutschland in Vorbereitung", sagte Vize-Vorstandschef Alexander Medwedew der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Mindestens zwei davon sind weit fortgeschritten."

Ohne Gegenstimme hat die russische Staatsduma für die vom Kreml angekündigte Aussetzung des KSE-Vertrags gestimmt. Damit reagiert sie auf die US-Pläne zur Raketenabwehr in Mitteleuropa.

Lufthansa will sich dem Druck des Kreml nicht beugen. Das Frachtdrehkreuzes könne nicht wie gefordert von Astana in Kasachstan nach Russland umziehen, so Konzernchef Mayrhuber. Er widerspricht damit Verkehrsminister Tiefensee, der gesagt hatte, dass zur Lösung des Konflikts über Bedingungen eines Umzugs verhandelt werde. Die Überflugrechte laufen am 15. November aus.

Der russische Präsident Putin bringt den überraschend zum Regierungschef berufenen Subkow als Kandidaten für seine Nachfolge ins Spiel. Er selbst schließt offenbar nicht aus, möglicherweise 2012 wieder als Präsident kandidieren.

Der Chef der Essener E.ON Ruhrgas AG, Bergmann, bleibt als einziger Ausländer im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Gazprom. Die Hauptversammlung des weltweit größten Gasproduzenten wählte Bergmann für ein weiteres Jahr in das Gremium. E.ON Ruhrgas hält einen Anteil von 6,5 Prozent an dem vom Kreml kontrollierten Energieriesen.

Russland setzt die Verstaatlichung seiner Energiewirtschaft konsequent fort. Nach jahrelangem Druck des Kreml gab der britische Ölkonzern BP die Kontrolle über eines der weltgrößten Gasfelder deutlich unter Wert an den staatlichen Monopolisten Gazprom ab. Die Kowykta-Vorkommen in Sibirien reichen aus, um die ganze Welt fast ein Jahr lang mit Gas zu versorgen.

Der Kreml hat die Drohung von Präsident Putin entschärft, Russland könnte als Reaktion auf einen US-Raketenschild neue Raketenziele in Europa ins Visier nehmen.

Die Putin-Kritikerin Jelena Tregubowa hat einem Zeitungsbericht zufolge um politisches Asyl in Großbritannien gebeten. Einen offiziellen Grund für die Flucht aus Russland nannte die Journalistin nicht.

Nach den weißrussischen Zugeständnissen im Ölstreit mit Russland hat der vom Kreml kontrollierte Pipelinemonopolist Transneft die Wiederaufnahme des Ölexports in den Westen für Donnerstag angekündigt. Zuvor hatten Meldungen aus der Slowakei, dass das Öl durch die "Druschba"-Pipeline bereits wieder laufe, und Dementis aus Moskau und Minsk für Verwirrung bei westeuropäischen Abnehmern gesorgt.

Die britische Polizei geht Spuren nach, wonach auf den Kreml-Kritiker in London gleich zwei tödliche Anschläge verübt worden sein könnten.