Liechtenstein

"Es ist ein vollkommen überrissener Angriff gestartet worden gegen Liechtenstein", sagte das amtierende Staatsoberhaupt, Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein.

Nach heftiger Kritik will die liechtensteinische Regierung das Stiftungsrecht reformieren. Gleichzeitig erhebt das Land schwere Vorwürfe gegen den deutschen Auslandsgeheimdienst. Die Regierung zeigt sich entsetzt über das Vorgehen der deutschen Behörden. Die Anstiftung zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen sei strafbar.

Bundeskanzlerin Merkel kündigte an, Mitte der Woche mit dem Liechtensteiner Regierungschef über die Vermeidung von Steuerbetrug mit Hilfe von Banken des Fürstentums zu sprechen.

Im Zusammenhang mit der Steueraffäre gerät der Staat Liechtenstein zunehmend in die Kritik. Der Chef der Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, fordert "klare Worte" der Politik. Liechtenstein müsse sich kooperativ verhalten. Die Aktien Liechtensteiner Banken geben nach.

Die umfangreichen Ermittlungen im deutschen Steuerskandal werfen ein schlechtes Licht auf das Fürstentum. Die Enthüllungen über Steuerhinterziehungen prominenter Deutscher bezeichnet eine Regierungssprecherin als "unangenehm". Einen längerfristigen Schaden für die Vaduzer Bankenbranche fürchtet sie jedoch nicht.

Die spektakuläre Aufdeckung von vermutlich Hunderten Steuerhinterziehungen über Liechtensteiner Stiftungen hat quer durch die Parteien Forderungen nach härteren Gesetzen ausgelöst. Die SPD-Führung will prüfen lassen, ob die Höchststrafe von zehn Jahren ausreicht. Auch die Union will den Strafrahmen bei Wirtschafts- und Steuerdelikten härter fassen.

In Rostock sind drei Männer in Untersuchungshaft genommen worden, die an der Erpressung der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) beteiligt gewesen sein sollen. Es besteht kein Zusammenhang zu den bei der Staatsanwaltschaft Bochum geführten Ermittlungen im Zusammenhang mit Geldanlagen bei der LGT-Bank in Liechtenstein.

Ein Mitarbeiter der Liechtensteinischen Landesbank hat offenbar vertrauliche Angaben deutscher Kunden weitergegeben. Die Bank versucht, die betroffenen Kunden zu informieren - bevor die Finanzbehörden klingeln.

Nach dem monatelangen Ringen um die Zukunft des insolventen Möbelherstellers scheint der Übernahme des Stammwerks durch eine Liechtensteiner Investorengruppe nun nichts mehr im Wege zu stehen.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft startet mit zwei Auswärtsspielen in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.