Liechtenstein

Der Informant des Bundesnachrichtendienstes in der Liechtensteiner Steuerhinterziehungsaffäre hat nach Darstellung mehrerer Medien Angst um sein Leben.

Dem Bundesfinanzministerium wurde eine weitere CD mit Daten von Steuerhinterziehern angeboten. Darauf sollen Kontoinformationen über ein Volumen von mehr als vier Milliarden Euro sein. 2000 Kunden der Liechtensteiner Landesbank seien betroffen. Die Beamten haben wohl an die zuständigen Ermittler weiterverwiesen.

In der Liechtenstein-Affäre hat die Bundesregierung nach einem Fernsehbericht eine weitere DVD mit Daten von mutmaßlichen deutschen Steuerhinterziehern angeboten bekommen.

Die größte Privatbank Liechtensteins hat im vergangenen Jahr ihren Nettogewinn um 41 Prozent gesteigert. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rechnet die LGT nur mit kurzfristigen Auswirkungen.

Die Affäre um Steuerhinterziehungen über Konten in Liechtenstein erfasst immer mehr Länder. Nun ermitteln auch italienische Behörden in der Sache. Verdächtigt werden etwa 400 Personen. Inzwischen prüfen auch Behörden in den USA, den Niederlanden, Großbritannien, Spanien, Schweden, Griechenland, Australien und Neuseeland entsprechende Hinweise.

Deutschlands Versicherer beobachten die gegenwärtige Steueraffäre in Liechtenstein offenbar mit Sorge. Etliche Konzerne bieten seit einiger Zeit verstärkt Versicherungsprodukte aus dem Fürstentum an.

Der Vorwurf lautet "mutmaßlich widerrechtliche Datenweitergabe". Zwei Rechtshilfeersuchen ergehen an die zuständigen Staatsanwaltschaften Bochum und München.

Deutschland verdankt dem Informanten aus Liechtenstein Steuereinnahmen in Millionenhöhe, doch das Land Liechtenstein ermittelt gegen den Bankspion.

Aus dem europäischen Ausland wird interessiert beobachtet, wie Deutschland die Liechtensteiner Steuerdaten in Steuerzahlungen verwandelt.

Bei der zweiten Liechtensteiner Bank, die wegen verdeckter Anlegerkonten von Bundesbürgern ins Visier der Staatsanwaltschaft Bochum geraten ist, handelt es sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" um eine Tochter der Schweizer Vontobel Gruppe. Die Staatsanwaltschaft Bochum wollte diese Angaben weder bestätigen noch dementieren.