Maghreb

Die Friedensnobelpreisträger 2015 haben vor knapp zwei Jahren Amel Karboul zur Ministerin ernannt. Sie hat dabei geholfen, Tunesiens neue Freiheit zu bewahren. Im Interview erzählt sie, wie ihr Land damals knapp einem Bürgerkrieg entging.

• Reaktionen auf Nobelpreisvergabe "Ein Tribut für die Märtyrer"
• Neubeginn nach der Jasminrevolution Nobelpreis für tunesisches Dialogquartett

Schon jetzt gibt es in Libyen zwei rivalisierende Regierungen. Die unter UN-Vermittlung zustandegekommene Einheitsregierung macht den beiden Parlamenten in Tobruk und Tripolis nun Konkurrenz. Denn die wollen die Neuen nicht anerkennen.

• Nach monatelangem Streit Libyer bilden Einheitsregierung

Das Nobelkomitee in Oslo gibt den diesjährigen Preisträger bekannt. Ausgezeichnet wird das tunesische Quartett für den nationalen Dialog. Es habe sich maßgeblich für den Aufbau einer pluralistischen Demokratie in Tunesien eingesetzt.

• Bilderserie Tunesier erhalten Friedensnobelpreis 2015

Bürgerkrieg, Menschenschmuggel und zuletzt der IS reißen Libyen seit Jahren weiter in den Abgrund. In Marokko haben sich verfeindete Parteien jetzt auf eine neue Regierung geeinigt. Schon das gilt als Erfolg, obwohl die Regierung sich erst beweisen muss.

Erneut werden im Mittelmeer über 1100 Flüchtlinge aus Seenot geborgen. Mit ihrer neuen Mittelmeer-Mission "Sophia" will die EU solche Vorfälle durch härteres Vorgehen gegen Schlepper ab Oktober eindämmen. Indes vermeldet Frankreich Unerfreuliches.

Zwei mit Raketen bewaffnete Transall-Maschinen der Bundeswehr fliegen 2011 mit Soldaten an Bord nach Libyen, um Zivilisten vor dem Bürgerkrieg zu retten. Das Parlament befragte die Regierung damals nicht. War der Einsatz dennoch rechtens?

Im vom Islamischen Staat geplagten Libyen ist dringend Hilfe nötig. Diese bekommt das Land allerdings nur unter einer starken Einheitsregierung, konstatieren westliche Mächte wie Deutschland. Libyen solle sich seinen Herausforderungen stellen, fordern sie.

In Libyen greift ein IS-Führer nach der Macht. Mit grausamer Brutalität bringt er immer größere Gebiete unter seine Kontrolle. Das Geld für seine Terrorregime verdient er als Massen-Schleuser - nur Christen greift er heraus und lässt sie öffentlich hinrichten. Von Wolfram Weimer

Immer wieder wird das Mittelmeer zum Grab für Menschen auf der Flucht. Seit Jahresbeginn haben Schätzungen zufolge bereits Tausende ihr Leben verloren. Bei zwei neuen Schiffsunglücken ertrinken erneut Dutzende.

Vor der Küste Libyens bergen Rettungskräfte dutzende tote Menschen. Die Flüchtlinge waren zusammen mit anderen an Bord von zwei Booten, die untergingen. Bisher weiß niemand, wieviele Menschen bei dem Unglück ums Leben kamen.