NSA

Der US-Geheimdienst greift offenbar bei Google und Yahoo massenhaft Mails ab. Hunderte Millionen Nutzerkonten liegen der NSA offen - das geht aus Dokumenten von Edward Snowden hervor. Selbst Textinhalte und angehängte Dateien werden demnach erfasst.

Kurz vor der Wahl des neuen Papstes sind die USA offenbar extrem an der Stimmung im Vatikan interessiert: Geheimdienste hören Telefone ab, darunter das des späteren Pontifex. Rom reagiert gelassen. Man mache sich keine Sorgen, heißt es.

Die diplomatischen Beziehungen der USA zu ihren Partnern leiden unter der NSA-Spähaffäre. Zur Beilegung der Differenzen ist US-Präsident Obama offenbar bereit, den eigenen Geheimdienst strengere Regeln vorzuschreiben. Journalist Greenwald sagt: "Nichts hiervon hat mit Terrorismus zu tun". Ein US-Abgeordneter poltert, die NSA schütze die Deutschen mehr als die Bundeswehr.

• Was die Abhöraffäre um Kanzlerin Merkel zeigt Die USA treiben nur eigennützige Motive an

In den Vereinigten Staaten heißt es: Die Spähmanöver der NSA dienen der globalen Sicherheit. Eine Farce, sagen Geheimdienstexperten. Doch was haben die USA stattdessen davon, wenn sie Verbündete ausspähen? Im Fall Deutschland und Kanzlerin Merkel liegen die Gründe auf der Hand. Von Issio Ehrich

Wer Edward Snowden unterstützen will, kann nun auch Geld spenden. Die Zuwendungen sollen Anwaltskosten des Ex-Geheimdienstmitarbeiters decken.

Ein deutscher Europapolitiker bringt es auf den Punkt: "Das Vertrauen ist weg." Die USA müssen sich für umfassende Spähaktionen rechtfertigen. Langsam ist eine Läuterung zu erkennen. US-Präsident Obama wird aus der Schusslinie genommen. Innenminister Friedrich kündigt im n-tv Interview an, dass nun eine deutsche Delegation zu den Amerikanern reist.

Nach Senatorin Feinstein meldet sich nun der US-Präsident selbst zu Wort: Die jüngste Spähaffäre der NSA soll von einem Untersuchungsausschuss genau durchleuchtet werden. Obama möchte dabei vor allem eins: Die Kontrolle über den mächtigen Geheimdienst behalten.

• "Ich lehne das total ab!" Senat will Merkel-Überwachung untersuchen

Der amerikanische Senat will sich mit dem Skandal um die Abhörung internationaler Spitzenpolitiker beschäftigen. Die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Dianne Feinstein, kündigt eine umfassende Überprüfung des Abhördienstes NSA an. Dabei findet sie scharfe Worte.

• Linke: Friedrich und Pofalla müssen weg Abhöraffäre kommt in Bundestag
• USA, NSA und die Berliner Blase Wie die Union sich selbst verleugnet

In Berlin wächst der Ärger über die USA. Was wusste Präsident Obama über die Abhöraktionen der NSA? Der neue Bundestag kommt deshalb zu einer Sondersitzung zusammen. Und ein Untersuchungsausschuss soll etwas Klarheit schaffen.

Als die NSA-Überwachung unter deutschen Bürgern bekannt wird, macht die Union: nichts. Die Kommunikation von Bundeskanzlerin Merkel zu belauschen macht sie dagegen zum Skandal. Plötzlich rückt sogar CSU-Chef Seehofer nach links - und Fraktionschef Kauder lässt antiamerikanische Parolen los. Von Roland Peters