Ölpreis

Der Öl-Krisengipfel in Dschidda verfehlt seine Wirkung. Trotz der angekündigten Ausweitung des Angebots zieht der US-Ölpreis zum Wochenbeginn deutlich an. Auch im asiatischen Handel geht es nach oben.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft kühlt sich im Juni überraschend deutlich ab. Der ifo-Geschäftsklimaindex sinkt von 103,5 Punkten im Vormonat auf 101,3 Punkte. Die befragten Unternehmen schätzen sowohl ihre derzeitige Lage als auch ihre Perspektiven schlechter ein als im Mai. Nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts macht sich offensichtlich der hohe Ölpreis bemerkbar.

Mehrere arabische Golfstaaten wollen noch mehr Öl fördern, um den Durst der Welt zu stillen. Hoffnung auf sinkende Preise machen sie hingegen nicht. Verantwortlich für die derzeit hohen Ölpreise seien vor allem Spekulationen, Steuern und Nachfrage. Die Krise in den Ländern der Euro-Zone nennen sie hingegen hausgemacht. Mit Entwicklungshilfe vom Golf können wir also nicht rechnen.

Vor dem Hintergrund immer weiter steigender Ölpreise will die SPD Normalverdiener bei den Energiekosten entlasten. Da die Zeit drängt, wollen die Sozialdemokraten den Bürgern noch vor Beginn der Heizperiode konkrete Vorschläge für einen besseren Schutz vor Preissteigerungen vorlegen. Die Arbeitsgruppe "Energiemärkte" tagt dazu erstmals am Montag.

Gerüchte um eine bevorstehende Gewinnwarnung der US-Investmentbank Merrill Lynch und ein erneut steigender Ölpreis haben die US-Börsen am Freitag deutlich im Minus schließen lassen.

Der zweitgrößte US-Autobauer Ford stimmt die Aktionäre auf weitere Verluste ein. 2008 rechnet der Konzern im Stammgeschäft mit einem höheren Verlust als 2007. Schuld sei unter anderem der Ölpreis.

Mehrere positive Nachrichten für die Ölmärkte haben die jüngste Ölpreisrally nicht nachhaltig stoppen können. Nach einer kurzen Entspannung zieht der Ölpreis zum Ende der Handelswoche wieder deutlich an.

Auf drei fette Jahre in Folge spekuliert das neue Öl-Garant-Zertifikat der West LB. Dabei setzt die Bonus-Garantieanleihe auf die Entwicklung des Ölpreises der Sorte WTI Crude Oil.

China hat überraschend die staatlich festgelegten Benzin- und Dieselpreise um bis zu 18 Prozent. Die erste Anhebung seit acht Monaten sei wegen des ungebrochenen Anstiegs des Ölpreises auf dem Weltmarkt unumgänglich geworden, berichten die staatlichen Medien. In Peking und Shanghai bildeten sich lange Schlangen vor den Tankstellen.

Die hohen Ölpreise können nach den Worten von US-Finanzminister Paulson dazu führen, dass sich die Erholung der US-Wirtschaft verzögert. Die Situation an den Kapitalmärkten dürfte sich Paulson zufolge bessern, doch werde diese Entwicklung nicht ganz geradlinig verlaufen. Dabei müsse der die Aufsicht über die Finanzmärkte verbessert werden.