Ölpreis

Die US-Börsen sind angesichts unklarer wirtschaftlicher Aussichten verhalten ins zweite Halbjahr gestartet. Die großen Indizes verbuchten aber zumindest leichte Gewinne. Der Ölpreis drückt die Stimmung.

Der Ölpreis hat seine Rekordjagd nach der Ansicht von Experten noch nicht beendet. Doch die abflauende Weltkonjunktur könnte dafür sorgen, dass der Preis spätestens zum Jahresende wieder auf Talfahrt geht.

"Die Frage ist: Was soll die Politik machen, wenn der Barrel-Preis bei 170, 180 oder 190 US-Dollar ist?", sagt der SPD-Politiker bei n-tv. Derweil steigt der Ölpreis weiter.

Die deutschen Standardwerte haben ihr Tagestief am Montag weit hinter sich gelassen. Aber selbst das kleine Plus beim Dow reichte am Ende nicht für den Sprung ins Plus. Der Euro über 1,58 Dollar, das Allzeithoch beim Ölpreis und die Rekordinflation in Euroland lasteten zu schwer auf den Märkten. Das ist ein "Käuferstreik", klagten Händler.

Die US-Börsen haben am Montag uneinheitlich geschlossen. Während die Standardwerte dank einer leichten Entspannung beim Ölpreis ihre Talfahrt stoppen konnten, fielen die Technologietitel deutlich ins Minus.

Unter dem Druck der weiter steigenden Ölpreise will der Autobauer Daimler sein bereits angekündigtes serienmäßiges Hybrid-Auto mit Lithium-Ionen-Batterien in der A-Klasse platzieren.

Explodierende Ölpreise haben im Juni für eine Rekordinflation im Euro-Raum gesorgt. Die Verbraucherpreise stiegen um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit wurde der erst im Mai erreichte Höchststand von 3,7 Prozent übertroffen. Die Inflationsrate liegt mittlerweile gut doppelt so hoch wie von der Europäischen Zentralbank angestrebt.

Der Anstieg des Ölpreises ist auf ein ganzes Bedingungsgefüge zurückzuführen. Entsprechend laufen Aktionen wie die Erdölkonferenz in Dschidda ins Leere. Die Politik muss strategisch reagieren.

Die Wall Street dürfte in der kommenden Woche schwach in die zweite Jahreshälfte starten. Die Ölpreise heizen die Rezessionsängste kräftig an, und die Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor tun ihr übriges.

Die Auftragslage der Flugzeughersteller Airbus und Boeing könnte durch die rasant steigenden Ölpreise belastet werden. Ein Luftfahrtexperte bezeichnete die Konzerne als "Berufsoptimisten".