Postbank

Der anstehende Verkauf der Deutschen Postbank beschäftigt die Märkte. Neben der Deutschen Bank und der Commerzbank interessieren sich offenbar auch ausländische Institute für die Post-Tochter. Für Aufsehen sorgten Gerüchte um ein mögliches Gebot aus Schottland.

Im Rennen um das Filialnetz und den Kundenstamm der Postbank steigen die Chancen der Commerzbank. Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) hat sich jetzt indirekt gegen einen Verkauf der Post-Tochter an die Deutsche Bank ausgesprochen.

Bundesfinanzminister Steinbrück will sich bei Gesprächen über einen möglichen Verkauf der Postbank nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Einen Zeitungsbericht, wonach der Bund einen Verkauf der Postbank an die Commerzbank befürwortet, bezeichnete der SPD-Politiker als Spekulation. Nach Medienberichten wird auch zahlreichen ausländischen Instituten Interesse an der Postbank nachgesagt.

Der Rücktritt von Post-Chef Klaus Zumwinkel scheint den Verkauf der Postbank zu beschleunigen. Einem Zeitungsbericht zufolge drängt die Bundesregierung auf eine rasche Abwicklung. Während sich die Commerzbank in intensiven Gesprächen positionieren kann, sind die Chancen der Deutschen Bank dramatisch gesunken.

Die Postbank hat die Finanzmarktkrise trotz eines Gewinneinbruchs im Schlussquartal bislang besser weggesteckt als mancher Wettbewerber. Sie verdiente im vergangenen Jahr deutlich mehr als 2006. Der Überschuss stieg dank eines starken Zinsgeschäfts, aber auch dank positiver Effekte aus der Unternehmenssteuerreform von 695 Millionen Euro auf 870 Millionen Euro.

Nach monatelangen Spekulationen um einen möglichen Verkauf der Postbank, meldet nun auch die Commerzbank ihr Interesse an. Gemessen an der Kundenzahl gilt der Übernahmekandidat als Deutschlands größte Privatbank.

Einem Zeitungsbericht zufolge soll der Verkauf der Postbank noch in diesem Frühjahr stattfinden. Favorit der Politik sei die deutsche Bank. Man wolle einen nationalen Bank-Champion schmieden.

Die Deutsche Post will ihre Tochter Postbank einem Zeitungsbericht zufolge zum Kern einer großen deutschen Privatkundenbank machen. Die Investmentbank Morgan Stanley habe mit mindestens drei möglichen Partnern erste Sondierungsgespräche geführt, heißt es. Erste Kontakte soll es mit der Deutschen Bank, der Allianz und ING gegeben haben.

Die Deutsche Post will einem Pressebericht zufolge aus Kostengründen ihr gesamtes Filialnetz abbauen und die rund 900 verbliebenen Filialen nach und nach schließen. Von den Schließungsplänen seien rund 4000 Mitarbeiter unmittelbar betroffen. Briefmarken wären dann zum Beispiel nur noch in den bundesweit 850 Filialen der Postbank und bei privaten Postagenturen erhältlich. Oder am Automaten.

Die Postbank steigert im vergangenen Jahr trotz Belastungen aus der Finanzkrise das Ergebnis. Der Gewinn vor Steuern werde knapp über einer Milliarde Euro liegen, so Finanzchef Heß.