Radsport

Deutschlands größter Radsport-Sponsor T-Mobile will binnen zwei Wochen nach Abschluss der Tour de France über sein weiteres Engagement in dem von Doping-Affären erschütterten Sport entscheiden.

Ein ehemaliger US-Radsportamateur hat dem Tour-de-France-Spitzenreiter Michael Rasmussen vorgeworfen, er habe ihn vor fünf Jahren als Kurier für den Schmuggel von Doping-Mitteln benutzen wollen. Außerdem hätte der Däne offenbar bereits vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt vom Radsport-Weltverband UCI gesperrt werden müssen, wenn der Verband den eigenen Doping-Richtlinien gefolgt wäre.

Der Sportartikel-Hersteller Adidas steht laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" unmittelbar vor einem Ausstieg beim Radsport-Team T-Mobile.

Als schweren Schlag für den Radsport bewertet die internationale Presse den positiven Dopingbefund von Patrik Sinkewitz.

Der Markenexperte Bernd M. Michael sieht nach dem jüngsten Dopingfall um Patrik Sinkewitz für den deutschen Radsport die große Chance, einen kompletten Neuanfang zu machen, "weil das Tal so tief und die Glaubwürdigkeit optimal ruiniert ist".

Der Sportausschuss-Vorsitzende im Deutschen Bundestag, Peter Danckert (SPD), hat scharfe Konsequenzen aus dem neuen Dopingfall im deutschen Radsport gefordert.

Der Bonner T-Mobile-Rennstall wird trotz der positiven A-Probe von Patrik Sinkewitz seine Mannschaft nicht aus der Tour de France nehmen. "Ein solcher Schnellschuss kommt nicht in Frage, so frustrierend das alles auch ist", erklärt der Kommunikationschef des Telekom-Konzerns. Die Telekom schließt den Ausstieg aus dem Radsport aber nicht mehr grundsätzlich aus.

Die Mehrheit der sportinteressierten Bundesbürger glaubt an einen dopingfreien Radsport.

Jan Ullrich hat seine eigene deutsche Version eines Artikels der "L'Equipe" über sein Leben nach dem Rücktritt vom Radsport ins Netz gestellt.

Vier italienische Radprofis stehen in Verdacht, ihre Dopingproben beim Giro d'Italia manipuliert zu haben – darunter Sieger Danilo di Luca.