Rio Tinto

Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton hat sein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Rio Tinto erhöht. Für jede Rio-Aktie will BHP 3,4 eigene Papiere geben. Bisher hatte das Angebot bei drei Anteilscheinen gelegen. Mit dem Zusammenschluss würde der weltgrößte Rohstoffkonzern mit einem geschätzten Gesamtwert von etwa 350 Mrd. Dollar entstehen.

Der staatliche chinesische Aluminiumkonzern Chinalco ist nicht an einer kompletten Übernahme des australischen Bergbaukonzerns Rio Tinto interessiert. Der Erwerb der zwölfprozentigen Beteiligung an Rio Tinto sei eine rein strategische Investition gewesen, sagte Chinalco-Präsident Xiao Yaqin vor Journalisten in Sydney.

Die chinesische Bergbau-Gruppe Chinalco und der US-Aluminiumhersteller Alcoa haben zwölf Prozent an dem Übernahmekandidaten Rio Tinto gekauft. Bislang sei kein Gebot für Rio als Ganzes geplant, teilten die beiden Konzerne mit. Dies könne jedoch folgen, wenn ein dritter Konzern ein konkretes Angebot vorlege.

Der Bergbaukonzern BHP kann Rekordzahlen bei der Erzgewinnung verbuchen. Die Kupferproduktion legte um 16 Prozent zu, die Gewinnung von Blei sogar um 92 Prozent. Die Erwartungen der Analysten wurden erfüllt.

Nach monatelangem Widerstand schließt der australische Bergbaukonzern Rio Tinto eine Übernahme durch den Konkurrenten BHP Billiton nicht mehr aus. BHP müsse sein Angebot aber aufstocken.

Rio Tinto beantragte bei den britischen Regulierungsbehörden, BHP Billiton für eine Offerte ein Zeitlimit zu setzen. Sollte die Behörde dem Antrag stattgeben, müsste BHP Billiton innerhalb einer gesetzten Frist erklären, ob ein Übernahmeangebot unterbreitet wird oder nicht. BHP Billiton hatte Interesse an einer Übernahme von Rio Tinto angemeldet.

Die US-Beteiligungsgruppe Blackstone will einem Zeitungsbericht zufolge in den Übernahmekampf um die Bergbaufirma Rio Tinto eingreifen. Wie die britische Zeitung "Daily Telegraph" berichtete, plant ein Konsortium um Blackstone für Rio Tinto zu bieten - mit der Absicht, den Konzern zu zerschlagen.

Die Stahlindustrie in Deutschland sieht sich durch die geplante Fusion der Bergbaukonzerne BHP Billiton und Rio Tinto massiv unter Druck gesetzt. "Diese Fusion zwischen der Nummer zwei und drei des Welt-Erzmarktes würde den Druck auf die Eisenerzpreise weiter erhöhen", sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Ameling.

Im Kampf gegen eine Übernahme durch den Rivalen BHP Billiton hat der australisch-britische Bergbaukonzern Rio Tinto höhere Dividenden und Investitionen in Milliardenhöhe angekündigt. Zudem sollten durch Veräußerungen mindestens 15 Milliarden Dollar eingenommen werden, sagte Rio-Chef Albanese. Er wies Berichte über ein Gegenangebot seines Konzerns für BHP zurück.

Nach der japanischen macht auch die chinesische Stahlindustrie Front gegen die geplante Übernahme des Bergbaukonzerns Rio Tinto durch den Rivalen BHP Billiton. Die Fusion würde ein "noch größeres Monopol" schaffen, wird ein Vertreter des Eisen- und Stahlverbands in der Volksrepublik zitiert.