Separatisten in der Ostukraine

Das ist zumindest ehrlich: Anna Netrebko posiert neben einem Führer der Separatisten in der Ukraine und wirbt für "Neurussland". Das könnte für den Oper-Star zu einem ernsten Problem werden. Hoffentlich. Ein Kommentar von Jan Gänger

Dass Anna Netrebko Kremlchef Wladimir Putin unterstützt, ist kein Geheimnis. Doch nun positioniert sich der Opernstar unerwartet deutlich - mit einer erheblichen Spende und einem symbolträchtigen Foto.

Der Winter kommt und die Ukraine steckt nach wie vor im Bürgerkrieg. Für den Kampf gegen die prorussischen Separatisten fordert die Regierung in Kiew mehr deutsche Militärhilfe. Eine heikle Anfrage für die Bundesregierung. Von Christian Rothenberg

Geheimdienste der Nato-Staaten glauben, dass der russische Präsident Putin die Ostukraine nicht annektieren will. Im Gegenteil: Über die Region um Donezk und Luhansk will Putin sich dauerhaften Einfluss auf die Ukraine sichern.

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In wenigen Tagen sollen in der Region Luhansk die Waffen zwischen Regierung und Separatisten schweigen. Die OSZE verkündet eine entsprechende Einigung. Ob sie dieses Mal hält, ist fraglich. Eine ähnliche Vereinbarung aus dem September wird ständig gebrochen.

Erneut wirft die ukrainische Regierung Moskau vor, die Separatisten im Osten des Landes mit Waffen zu unterstützen. Die Kämpfe zwischen Armee und Rebellen toben weiter, während Tausende auf dem Maidan an den Beginn der Gewalt vor einem Jahr erinnern.

Erneut sind unparteiische Mitarbeiter der OSZE in der Ukraine beschossen worden. Nahe Donezk feuerten Unbekannte zunächst mit einer Panzerfaust, dann mit schwerer Munition auf das Personal. Es ist der zweite Angriff innerhalb kurzer Zeit.

Seit einiger Zeit baut Russland seine Truppenpräsenz auf der annektierten Halbinsel Krim aus. Besorgt beobachtet die Nato die neuen Machtverhältnisse. Hilfe für die Ukraine könnte demnächst aus Litauen kommen. Derweil schneidet Kiew die Separatisten-Regionen zunehmend ab.

Nach Angaben der Führung in Kiew rüstet Moskau die Separatisten in der Ostukraine massiv auf. Dem Außenministerium zufolge sollen 85 Fahrzeuge in fünf Konvois die ukrainisch-russische Grenze überquert haben. An Bord: Schwere Waffen, Munition und Kämpfer.

Die Nato mischt sich offiziell nicht in den Kampf der Zentralregierung gegen die Separatisten in der Ostukraine ein - Waffen- und Munitionslieferungen sind tabu. Bei seinem Besuch bringt der US-Vizepräsident allerdings offenbar Ausrüstung anderer Art mit.