Serbien

Das Pro-Europa-Lager in Serbien hat entgegen allen Vorhersagen bei den vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag einen sensationellen Sieg errungen.

In Serbien hat die pro-europäische Partei von Präsident Tadic die vorgezogene Parlamentswahl deutlich gewonnen.

Rechtzeitig vor den Parlamentswahlen in Serbien am 11. Mai hat die Europäische Union dem Land eine Beitrittsperspektive gegeben. Wie der Urnengang ausgeht, ist schwer zu sagen.

Die EU will Serbien nicht an Russland verlieren und das Land zur Kooperation bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen bewegen. Die ferne Aussicht auf einen EU-Beitritt dient als wohlwollendes Signal.

Serbien und die EU haben ein Abkommen über engere Beziehungen unterzeichnet. Das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen eröffnet auch die Möglichkeit zu späteren Beitrittsverhandlungen.

Russlands Präsident Wladimir Putin Hilfslieferungen in die serbischen Enklaven im Kosovo. Die Bitte sei von Serbien geäußert worden, sagte Außenminister Sergej Lawrow.

Als erste direkte Nachbarländer erkennen Kroatien, Ungarn und Bulgarien das Kosovo an. Die Entscheidung sei gründlich überlegt, betonten die drei Staaten in einer gemeinsamen Erklärung.

Fünf Jahre nach dem Attentat auf Serbiens ersten Regierungschef Zoran Djindjic ist die Balkanrepublik weit von den europäischen Werten entfernt. Die amtierende Kolaition ist zerstritten. Die Rufe nach vorgezogenen Parlamentswahlen werden jeden Tag lauter.

Die serbische Regierung hat die Europäische Union vor dem UN-Sicherheitsrat des Rechtsbruchs beschuldigt. Das Vorgehen der EU in der Kosovo-Frage widerspreche den Prinzipien der Vereinten Nationen.

Die Regierung sei im Streit um die Beziehung Belgrads zur Europäischen Union auseinandergebrochen. "Das ist die entscheidende Frage, über die wir in der Regierung auseinander gegangen sind", so Kostunica.