Es ist der Fluch jahrelanger Deflation: Statt ihr Geld zu investieren, das sie dank "Abenomics" verdient haben, legen es die japanischen Unternehmen lieber auf die hohe Kante. Die Folge: ein riesiger Berg unproduktiven Geldes. Was nun?
Ausgerechnet in Japan gewinnt mit Shinzo Abe ein Atomkraft-Verfechter die Wahl. Den Atomausstieg könne man sich nicht leisten, sagt er - und folgt einem neuen globalen Trend. Von Wolfram Weimer
Die Japaner haben ihren Premier Shinzo Abe mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt. Nun will der die Verfassung ändern - die Friedenspflicht soll abgeschafft werden. Außerdem sollen Japans "Missetaten" im Krieg "sympathischer" dargestellt werden.
Japans rechtskonservative Regierung steht offenbar vor einem haushohen Wahlsieg. Damit könnte Regierungschef Abe nicht nur seinen wirtschaftlichen Sanierungskurs fortsetzen. Auch außen- und sicherheitspolitisch will er Japan zu einem starken Land machen.
Schafft Japan es, sein Staatsdefizit zu senken? Die Ratingagentur Moody's hegt diesbezüglich zunehmend Zweifel - und stuft die Bonität der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt leicht herab. Damit erhöht sich der Druck auf die Regierung.
Nur wenige Tage nach dem BIP-Schock vermeldet Japan für Oktober völlig unerwartet eine steigende Industrieproduktion. Allerdings halten sich die Konsumenten weiter zurück. Und die Teuerungsrate ist ebenfalls zu niedrig.
Negative Überraschung in Japan: Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt fällt zurück in die Rezession. Die Politik des billigen Geldes von Ministerpräsident Abe steht auf dem Prüfstand. Im kommenden Monat könnte es Neuwahlen geben.
Trotz positiver Prognosen stellt sich in Japan kein Wirtschaftswachstum ein. Im Vergleich zum Dollar fällt der Yen auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Überraschend befindet sich das Land in der Rezession.
Japans Premier Abe spielt offen mit Neuwahlen, um eine umstrittene Steuermaßnahme durchzusetzen. Den Konzernen winken deswegen hohe Gewinne. Doch dem Yen bekommen die Pläne gar nicht gut.
Wird der Asien-Pazifik-Gipfel ein Gipfel der Verständigung? Die Regierungschefs von China und Japan machen es vor: Nach jahrelanger Funkstille reden sie wieder miteinander. Auch Obama und Putin sind in Peking. Ein informelles Treffen scheint möglich.