Sparkassen

Im Machtpoker um die Ablösung von BayernLB-Chef Kemmer beißt die bayerische Staatsregierung bei den Sparkassen auf Granit. Die Sondersitzung des Verwaltungsrates, in der Kemmers eigentlich entlassen werden sollte, wird ergebnislos unterbrochen. Ein Teilnehmer beschreibt den Verlauf der Sitzung als "sehr emotional".

Lehman-Zertifikate-Inhaber haben es nicht leicht. Erst kam der Schock, als über Nacht ihre Geldanlage nichts mehr Wert sein sollte. Dann kam die Verärgerung und schließlich die Suche nach einem Schuldigen.

Am 1. November startet das "Wohn-Riestern" mit staatlicher Förderung. Die Sparkassen werden von Anfang Angebote bereitstellen. Die meisten Banken hingegen planen keine Offerten.

Ausgerechnet das sicherste Riester-Produkt wird gar nicht so häufig angeboten. Privatbanken haben sich kollektiv gegen so genannte Riester-Banksparpläne ausgesprochen. Auch einige Sparkassen und Volksbanken sind nicht interessiert.

Die Finanzierungslücke bei der BayernLB beläuft sich offenbar auf rund fünf Milliarden Euro. Bei einer vertraulichen Unterredung soll der Präsident des bayerischen Sparkassenverbandes Naser diese Summe genannt haben. Für das Land Bayern und die Sparkassen scheint diese Summe zu hoch zu sein. Daher will man Privatbanken und den Bund um Unterstützung bitten.

Der Ärger in Frankreich über die unzulässigen Börsenspekulationen der französischen Sparkasse Caisse d'Epargne könnte den Vorstand des Geldinstituts die Jobs kosten. Am Nachmittag trifft sich der Aufsichtsrat zu einer Vertrauensabstimmung.

Die Mehrheit der Deutschen bleibt trotz der Panik an den internationalen Finanzmärkten gelassen und vertraut weiterhin in ihre Banken und Sparkassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der GfK Finanzmarktforschung.

Frankreichs Staatspräsident Sarkozy bezeichnet den Spekulationsverlust von mehr als einer halben Milliarde bei der Caisse d'Epargne als "nicht akzeptabel". Jetzt sollen die Manager die Folgen tragen.

Viele Kunden zahlen ihr Geld derzeit aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus bei Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken an. Für typische Spareinlagen wie Tages- und Festgeld erhalten sie bei den Privatbanken im Schnitt aber bessere Zinsen.

Im weltweiten Finanzsystem hat es gewaltig gekracht. Viele Sparer suchen jetzt nach langfristiger Sicherheit und fragen sich angesichts der Turbulenzen, worin sich Banken jenseits von Zinsen und Kontogebühren unterscheiden.