Mehrere Wochen stritten Kritiker und Befürworter über Stuttgart 21 - mit dem Ergebnis, dass die Bahn am Projekt nachbessern muss. Nach dem Ende der wochenlangen Schlichtung sollen die Bauarbeiten nun wieder aufgenommen werden. Gegner des Projektes protestieren an der Baustelle.
Sein Bild ging um die Welt: Der bei den Protesten gegen Stuttgart 21 schwer verletzte Rentner wird nahezu blind bleiben. Nur acht Prozent Sehfähigkeit hat er noch auf einem Auge. Von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Mappus verlangt der 66-Jährige eine Entschuldigung für den Polizeieinsatz.
Stuttgart 21 ist eines der umstrittensten Bauprojekte Deutschlands der vergangenen Jahre. Massive Proteste von Befürwortern und Gegnern begleiten das Vorhaben. Bahnchef räumt erstmals ein, dass es Defizite bei dem Vorhaben gibt und spricht sich für eine zweigleisige Anbindung des Stuttgarter Flughafens aus.
"Stuttgart 21", Schulreform in Hamburg oder Castor-Transport: 2010 ist ein Jahr, in dem die Menschen viel protestieren. Dabei sind es nicht mehr nur Exoten und Querulanten, die auf die Straßen gehen.
Ministerpräsident Mappus will der Polizei vor dem harten Einsatz gegen Stuttgart-21-Gegner "moralische Rückendeckung", aber keine Anweisungen gegeben haben. Die Opposition bezweifelt das. Noch vor einer Woche hatte Landespolizeipräsident Hammann eingeräumt, dass Mappus grünes Licht für den Einsatz gegeben habe.
Der thüringische Vize-Ministerpräsident Matschie kritisiert das Auftreten seiner Partei: Der SPD mangele es vielerorts an klaren Positionen. Bei Stuttgart 21 etwa hätte der Partei ein klares "Nein" gut getan. "Manchmal muss man einen radikalen Kurswechsel wagen", sagt Matschie.
Die Bilder des brutalen Polizeieinsatzes bei einer Großdemonstration von Gegner des Bahnprojektes "Stuttgart 21" schockierten die Republik. Die Polizei lehnt eine Verantwortung für die hohe Zahl der Verletzten ab. Die Polizei stellt zudem klar: Ministerpräsident Mappus genehmigte den Einsatz.
Die Deutsche Bahn ist zu allen Nachbesserungen im Zuge des Stresstests für Stuttgart 21 bereit. Nur bezahlen will das Unternehmen sie nicht allein. Damit könnten die Kosten für das Milliardenprojekt auch für den Steuerzahler weiter steigen.
Bis zu 50.000 Menschen demonstrieren erneut gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21". Es ist die letzte große Kundgebung vor dem Hauptbahnhof der baden-württembergischen Landeshauptstadt in diesem Jahr. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Stuttgart ist überall - Nein zu Stuttgart 21".
Die geplante Fehmarnbeltquerung sorgt seit langem für Streit. Jetzt schlagen Politiker eine Schlichtung nach dem Stuttgarter Vorbild vor. Aber nicht alle sind von dieser Idee begeistert.