ThyssenKrupp

Kräftige Kursaufschläge in Tokio bringen die vorbörsliche Stimmung am deutschen Aktienmarkt nicht zum überschäumen: Mit Blick auf den anstehenden Start im Dax rechnen Börsianer vorerst mit wenig Bewegung. Alle Augen richten sich auf ThyssenKrupp und die Commerzbank.

• "Größere Einschnitte" geplant Job-Kahlschlag bei der Coba?

Er zählt zu den mächtigsten Männern Deutschlands: Gerhard Cromme lenkt die Kontrollgremien von Siemens und ThyssenKrupp. Die Bundesregierung lässt sich von ihm in Sachen Transparenz und Unternehmensführung beraten. Jetzt fordern Kritiker seinen Rücktritt.

• Fehler eingestanden Cromme weicht nicht
• Milliardengrab in Übersee ThyssenKrupp schreibt tiefrote Zahlen

ThyssenKrupp will seine Werke in den USA und Brasilien endlich loswerden. Mit ArcelorMittal und dem brasilianische Stahlkonzern CSN gibt es zwei aussichtsreiche Bieter. Der Dax-Konzern hatte seine amerikanische Stahlsparte im Mai des vergangenen Jahres zum Verkauf gestellt.

• Aufsichtsratschef unter Druck Bei ThyssenKrupp brodelt's

Vor der Hauptversammlung reißt beim Stahlriesen ThyssenKrupp der Ärger nicht ab. Milliardenverluste, Verwicklungen in unsaubere Geschäftspraktiken, teure Flüge für Aufsichtsräte. Vor allem Aufsichtsratschef Cromme steht in der Kritik.

• Aktionärsschützer auf den Barrikaden ThyssenKrupp-Spitze hat versagt

Hat ThyssenKrupp auch Arbeitnehmervertreter mit Luxusreisen geködert? IG-Metall-Chef Huber nennt die Erste-Klasse-Flüge von Gewerkschafter und Aufsichtsrat Bertin Eichler bei dem Stahlriesen einen "Fehler". Die Metaller wollen womöglich weitere Konsequenzen ziehen.

• Luxusreisen für Gewerkschafter Neuer Ärger bei ThyssenKrupp

ThyssenKrupp kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nun gibt es neuen Ärger im Zusammenhang mit Luxusreisen für Gewerkschafter. IG-Metall-Vorstandsmitglied und Vize-Aufsichtsratschef Eichler will die Luxus-Differenz der von ihm genutzten Flüge erstatten und wird nicht erneut für den Posten im Kontroll-Gremium kandidieren.

Und wieder ein "Steinbrück": Der SPD-Kanzlerkandidat soll sich laut einer Zeitung in seiner Zeit als Aufsichtsrat für die Interessen von Thyssen-Krupp stark gemacht haben. Bei einer Sitzung des Kontrollgremiums habe er in der Strompreisdebatte seine "politische Unterstützung" zugesichert.

• Der angezählte Kandidat Wie viel verzeiht die SPD noch?

Die Zahl der Opfer des sogenannten Schienenkartells ist groß. Einem Medienbericht zufolge sind auch kommunale Verkehrsbetriebe durch die Machenschaften des Kartells um den Stahlriesen ThyssenKrupp geschädigt worden. Sie möchten nun den Schaden ersetzt bekommen.

Den Aktionärsschützern ist die Konzernführung von ThyssenKrupp ein Dorn im Auge. Nach Korruptions- und Kartellaffären wollen sie Vorstand und Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung die Entlastung verweigern. Das wird die Manager aber kaum schrecken können.

Zehn Jahre lang hat die Deutsche Bahn zu viel für Schienen bezahlt. Schuld ist ein ausgefuchstes Preiskartell rund um den deutschen Stahlriesen ThyssenKrupp. Jetzt will die Bahn sich ihr Geld auf dem Gerichtsweg zurückholen. Die Chancen, dass es ihr gelingt, sind hoch. Für ThyssenKrupp möglicherweise ein weiterer Tiefpunkt.