Traditionsunternehmen

Die süddeutschen Sparkassen stehen mit ihren Plänen für die Fusion der beiden größten Landesbanken LBBW und BayernLB allein auf weiter Flur. "Die Sparkassenverbände sind bereits seit längerem im Gespräch", erklärt ein Sprecher. Auf Rückhalt in den betroffenen Landesregierungen müssen sie allerdings bis auf weiteres verzichten. In München stoßen die Pläne auf Widerstand.

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) loten einem Zeitungsbericht zufolge die Chancen für eine Fusion aus. Die deutschen Landesbanken stehen wegen ihrer teils hochriskanten Geschäfte und den daraus folgenden Verlusten in der Kritik.

Der Höhepunkt der Finanzkrise könnte nach Einschätzung des IWF dank der jüngsten Beschlüsse überwunden sein. "Das werden wir in den nächsten Tagen sehen", sagte Dominique Strauss-Kahn. Deutsche Banken begrüßen derweil das vereinbarte Rettungspaket. Auch, wenn es einen bei dem "Gedanken an eine staatliche Beteiligung schüttele", wie Chefvolkswirt Norbert Walter sagt.

Die Entscheidung ist gefallen: Der Container-Reederei Hapag-Lloyd geht an die Hamburger Investorengruppe um den Logistikunternehmer Kühne. Nach dem Ausstieg des Mitbewerbers NOL aus Singapur gab der Tui-Konzern den Zuschlag für 4,45 Milliarden Euro. Über ein Gemeinschaftsunternehmen bleibt Tui an der Reederei beteiligt.

Beim Autobauer General Motors beginnen angesichts der existenziellen Krise die Verteilungskämpfe innerhalb des Konzerns. Da US-Firmenteile nicht ausgelastet sind, will der Konzern nach Angaben des Betriebsrates die Entwicklung neuer Fahrzeuge in die USA verlegen. Für das Zentrum in Rüsselsheim mit 8000 Beschäftigten besteht ernste Gefahr.

Der Aufsichtsrat der Tui AG ist am Sonntag zu einer Sondersitzung zusammen gekommen. Nach dem Ausstieg von NOL im Bieterverfahren für die Containerschiffsparte Hapag-Lloyd wird ein Zuschlag für die Gruppe Hamburger Kaufleute um Unternehmer Kühne erwartet.

Die Bundesregierung will ein Rettungspaket für den angeschlagenen Bankensektor auf den Weg bringen. Es könnte Finanzhilfen von mehreren hundert Milliarden Euro umfassen. Dabei steht auch eine vorübergehende staatliche Beteiligung zur Diskussion. Die deutschen Maßnahmen sollen per Eilgesetz so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden.

Der Aufsichtsrat des Reise- und Schifffahrtskonzerns Tui wird am Sonntag über den Verkauf seiner Reedereitochter Hapag-Lloyd entscheiden. Die Reederei NOL hatte sich am Freitag aus dem Bieterverfahren zurückgezogen.

Die Bundesregierung arbeitet offenbar an einem umfassenden Rettungspaket für das deutsche Finanzsystem nach britischem Vorbild. Laut Koalitionskreisen erwägt die Regierung, nicht nur Geschäfte zwischen den Banken zu garantieren, sondern sich auch direkt an Geldhäusern zu beteiligen. Bundesbank-Präsident Weber hält auch eine vorübergehende Verstaatlichung von Banken für möglich.

Die Reederei Neptune Orient Lines aus Singapur hat sich aus dem Bieterkampf um Hapag-Lloyd zurückgezogen. Damit verbleibt das Hamburger Konsortium um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne als einziger Bieter für die Tui-Tochter.