Vilnius

Ein gutes halbes Jahr nach dem Eklat von Vilnius ist das Abkommen zwischen der Ukraine und der EU unterzeichnet. Präsident Poroschenko spricht von einem "historischen Augenblick". Auch Moldau und Georgien wachsen an Europa heran.

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Der verletzte Oppositionsaktivist Bulatow wird in Litauen medizinisch behandelt. Das Land hatte verletzten Demonstranten aus der Ukraine eine kostenlose Behandlung angeboten. Bulatow soll von Unbekannten verschleppt und tagelang gefoltert worden sei.

In Vilnius reiben sich die Vertreter der EU entgeistert die Augen: Die für schwach gehaltene Ukraine schlägt das Assoziierungsabkommen aus und wendet sich erst einmal Russland zu. Die EU sieht im Ringen um Einfluss in Osteuropa nicht gut aus. Von Nora Schareika

• Hin- und hergerissen zwischen Europa und Russland Will die Ukraine doch?

Zuerst sagt die ukrainische Regierung ein fertiges Abkommen mit der EU ab - jetzt möchte sie es womöglich doch. Hinter den Kulissen des EU-Gipfels in Vilnius haben die Europäer offenbar doch überzeugendere Argumente gefunden als zuvor die Russen.

Weltweit gibt es viele mehr oder weniger bekannte Denkmäler für John Lennon. Nun soll eins in Vilnius hinzukommen. Die Skulptur soll in der Künstler-Republik Uzupis entstehen.

Es war die logische Folge aus der Vorrunde - nach der Niederlage in der "Hölle von Vilnius" fährt die deutsche Basketball-Nationalmannschaft nach Hause, die EM in Litauen geht ohne das DBB-Team weiter. Superstar Dirk Nowitzki sagt: "Es lag alles an mir". Das will der scheidende Bundestrainer Dirk Bauermann so nicht stehen lassen.

Die deutschen Basketballer um Superstar Dirk Nowitzki liefern EM-Gastgeber Litauen zum Abschluss der Zwischenrunde ein großes Match. Sie kämpfen und treffen, zeigen vor 11.000 fanatischen litauischen Fans viel Herz. Zum Basketball-Wunder von Vilnius reicht es nicht. Das Viertelfinale und damit die Olympia-Qualifikation ist verpasst.

Weil Österreich ein von Litauen als Kriegsverbrecher gesuchten früheren KGB-Offizier nach der Festnahme wieder laufen ließ, droht Litauen mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen. Lettland und Estland erklären sich mit Vilnius solidarisch. Hintergrund ist der "Blutsonntag" von 1991.

Liebesufer, Basketball-Ehrenmal und Zwitscherndes Kreuz - wer sich in Vilnius genauer umschaut, entdeckt hinter der hübschen Fassade der größten Barockstadt nördlich der Alpen Überraschendes und Skurriles.

Litauen befürchtet im laufenden Jahr den stärksten Einbruch der Wirtschaft seit 15 Jahren. Die Regierung in Vilnius gehe nun von einem Minus von 10,4 Prozent aus und nicht mehr von Minus 4,8 Prozent. Einen Notkredit - wie im Falle Lettland - hält Litauen derzeit noch nicht für nötig.