Wall Street

Bei 14.000 Punkten wurde Anlegern die Luft zu dünn – nach einer tagelangen Rekordrallye im Dow Jones und den übrigen Indizes legen die amerikanischen Börsen den Rückwärtsgang ein. Konjunktursorgen, die Hypothekenkrise, enttäuschende Bilanzkonferenzen und ein steigender Ölpreis traen dazu bei.

Das Ende der Übernahmeschlacht zwischen News Corp und Dow Jones war zwar absehbar. Ganz undramatisch dürften die letzten Gespräche jedoch nicht verlaufen sein.

Die asiatischen Aktienmärkte konnten am Mittwoch an die positiven Vorgaben von der Wall Street nicht anknüpfen. Die Anleger blickten statt dessen auf Zahlen des Chipriesen Intel. Dieser hatte seinen Gewinn zwar deutlich steigern können, insbesondere die Bruttogewinnmargen waren aber unterhalb der Prognosen geblieben. Dies sorgte bei Asiens Technologie- und Halbleiteraktien für Abschläge.

Der deutsche Aktienmarkt folgt am Mittwoch den negativen Vorgaben der Wall Street und gibt deutlich ab. Vor allem schwache Details in den Quartalszahlen von Intel und Yahoo sowie Probleme der US-Investmentbank Bear Stearns mit schlecht besicherten Krediten belasten den gesamten Markt. Alle Dax-Werte notieren am Morgen im Minus.

Schüler von New York bis Kalifornien genießen derzeit die Sommerferien. Ganz anders der Einzelhandel: Der rechnet jetzt schon aus, wie lukrativ der Beginn des neuen Schuljahres werden wird.

Die asiatischen Aktienmärkte haben sich größtenteils freundlich entwickelt, obwohl die Vorgaben von der Wall Street nicht sonderlich gut ausgefallen waren. In Japan stand man allerdings im Bann des Erdbebens, das neun Todesopfer und rund 1.000 Verletzte gefordert hat. In Fernost allerdings setzte sich nach einer anfänglichen Schwächephase die Kauflaune der vergangenen Woche fort.

Die Reichen werden reicher: Laut dem Wirtschaftsmagazins Fortune sind genau die Hälfte der 20 erfolgreichsten Unternehmen der Welt Öl- und Gas-Konzerne, die von Rekordpreisen profitieren.

Die amerikanischen Börsen sind mit Rekordständen ins Wochenende gegangen: Die Blue Chips und der marktbreite S&P-500-Index notieren so hoch wie noch nie zuvor. Da stellt sich die Frage: Haben Anleger die Kraft, die jüngste Rallye noch weiter auszubauen? Das wird in den nächsten Tagen vor allem von den Quartalszahlen abhängen.

Kaum zu glauben, aber wahr: Nach der Rekord-Rallye setzte die Wall Street am Freitag noch eins drauf. Sowohl die Blue Chips als auch der S&P-500-Index schlossen auf einem neuen Allzeithoch. Dabei hatte es nicht so ausgesehen, als könnten die Bullen durchhalten. Aus dem Einzelhandel waren schwache Vorgaben gekommen. Außerdem hat der Ölpreis im vergangenen Monat kräftig angezogen. dem MArkt auf die Beine half ein starkes Verbrauchervertrauen.

Ob es am bösen Machwerk des Präsidenten liegt, an der zunehmenden Fettleibigkeit oder an Problemen in der Familie: Die Amerikaner werden immer depressiver. Darüber könnte sich nun wirklich nur der übelste Zyniker freuen, und als solcher will die Pharma-Industrie nicht gelten. Doch profitiert man ganz gerne von dieser Entwicklung.