Wall Street

Nicht nur Touristen aus aller Welt trieb es in den letzten Monaten scharenweise zur Schnäppchenjagd nach New York. Auch Unternehmen nutzten den schwachen Dollar, um in die USA zu expandieren. Fast die Hälfte aller Investitionen in Merger und Übernahmen kam im vergangenen Quartal aus dem Ausland - mehr als je zuvor.

Der Startschuss ist gefallen, das Rennen um das Weiße Haus hat begonnen. Im amerikanischen Bundesstaat Iowa gehen die ersten Wähler an die Wahlurnen um zu entscheiden, wer letztlich für die Republikaner und die Demokraten als Präsidentschaftskandidat antreten darf.

An den amerikanischen Börsen knallten zum Jahreswechsel keine Sektkorken, die Investoren sahen den Tag pessimistisch ließen die Indizes sinken. Auch leicht steigende Verkäufe bereits bestehender Häuser konnten die Stimmung nicht aufbessern.

Schwache US-Konjunkturdaten haben die Kauflaune der Anleger getrübt. Belastet wurde der Aktienmarkt zudem von dem tödlichen Attentat auf Benazir Bhutto.

Puppen und Teddys waren gestern. Die amerikanischen Kids von heute suchen unter dem Tannenbaum nach dem iPhone und dem neuesten Konsolen von Microsoft, Nintendo & Co.

Der US-Autohersteller Chrysler weist einen Bericht zu einer finanziellen Schieflage als ungenau zurück. Das Unternehmen übertreffe vielmehr die meisten seiner finanziellen Ziele, teilt die frühere Daimler-Tochter mit. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, das Unternehmen überlebe nur dank der zehn Milliarden Dollar, die die Investoren der Firma anvertraut hätten.

Anlegern an den US-Börsen muss es so vorgekommen sein, als wäre schon Weihnachten. Angetrieben von Merrill Lynch und Research in Motion legten die Märkte eine starke Rally hin, die sogar die Verluste vom Anfang der Woche mehr als ausglich.

Wo sich die Händler früher auf die Füße traten und sich das Gewühl oft nur mit heftigem Ellbogeneinsatz durchschreiten ließ, halten die Trader heute Small-Talk, das Parkett wird zum Relikt aus vergangenen Zeiten.

Zumindest bei den Technologiewerten hat sich an der Wall Street die Santa-Claus-Rallye am Donnerstag eingestellt. Diese wurde von guten Zahlen beim Softwareunternehmen Oracle ausgelöst. Für den Dow und den breiten Markt ging es aber weiterhin auf Berg- und Talfahrt.

Die Telekomindustrie hat einen Wendepunkt erreicht: Im ablaufenden Jahr haben die Amerikaner erstmals mehr Geld für ihre Handys ausgegeben als für ihre Festnetz-Telefone.