Weltwirtschaft

Porsche-Chef Wiedeking hat die Belegschaft des schwäbischen Sportwagenkonzerns jüngst mit eindringlichen Worten auf ein absehbar schwieriges Jahr 2009 eingestimmt. "Infolge der Finanzmarktkrise steht die Weltwirtschaft vor einer Rezession, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben", schreibt der Manager.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat sich mit seiner Prognose für 2009 an die Spitze der Konjunkturpessimisten gesetzt. Die Wirtschaft werde um 2,7 Prozent schrumpfen, sagten die Schleswig-Holsteiner voraus. Das Minus wäre damit dreimal so groß wie im bisher schlechtesten Wirtschaftsjahr in der Geschichte der Bundesrepublik.

Die Weltwirtschaft steuert nach einer Prognose des Weltbankenverbandes im nächsten Jahr auf die schwerste Krise der jüngeren Geschichte zu. Die globale Wirtschaft wird nach Einschätzung der Organisation im kommenden Jahr um 0,4 Prozent schrumpfen. Die gegenwärtige Krise "formt sich zu der schlimmsten, weltweit synchronisierten Rezession der jüngeren Geschichte", sagte Verbandsdirektor Dallara.

Der US-Chemieriese Dow Chemical tritt wegen des weltweiten Konjunktureinbruchs massiv auf die Kostenbremse und streicht rund elf Prozent seiner Stellen. "Die Weltwirtschaft hat sich gegenwärtig deutlich verschlechtert und wir müssen uns der Schärfe dieses Abschwungs anpassen", begründete Konzernchef Andrew Liveris den Schritt.

Angesichts schwacher Konjunkturdaten aus den USA und anhaltender Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft schließen die deutschen Aktienmärkte am Mittwoch nur wenig verändert.

Die Bundesregierung stimmt die Deutschen auf schwere Zeiten ein. "Wir sind in einer Rezession, und es liegt ein schweres Jahr 2009 vor uns", so Steinbrück. In einer Analyse des Wirtschaftsministeriums heißt es: "Wir stehen vor einer Rezession der Weltwirtschaft, wie wir sie in Tiefe und Breite seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt haben."

Die weitere Verschärfung der Banken- und Kreditkrise und die Auswirkungen dessen auf die Weltwirtschaft hat auch die zentral- und osteuropäischen Märkten unter Druck gebracht.

Die Stimmung ist so schlecht wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Den Experten des Ifo-Instituts zufolge deuten alle Daten darauf hin, dass der globalen Wirtschaft eine Rezession bevorsteht. Der Index für das Weltwirtschaftsklima brach kräftig ein. Vor allem die Einschätzungen zur derzeitigen Lage fielen deutlich schlechter aus als im Vorquartal.

Die japanische Wirtschaft befindet sich nach Worten von Wirtschafts- und Haushaltsminister Yosano in einer Rezession. Er gehe von einer weiteren Abwärtsbewegung der Binnenwirtschaft aus, da sich die Entwicklung der Weltwirtschaft verlangsamt habe. Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist auch im dritten Quartal gesunken.

Ängste um die Weltwirtschaft haben die Aktienmärkte in Asien weiter im Griff. Marktteilnehmer machten sich Sorgen, ob die massive Restrukturierung der Bankenlandschaft in den USA Erfolg haben würde.