Werteunion

Noch vor vier Jahren erklärt der neu gewählte Werteunion-Chef Max Otte, er persönlich würde die AfD wählen - und das, obwohl er selbst CDU-Mitglied ist. Eine Nähe zur AfD streitet Otte jetzt ab. CDU-Chef Laschet distanziert sich derweil deutlich von der Werteunion.

Mit markigen Worten tritt der CDU-Mann Otte sein Amt als neuer Vorsitzender der Werteunion an. Sein Parteichef Laschet ist erbost. Vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt distanziert er sich von der konservativen Gruppe.

• Video Carsten Schneider: "Werteunion könnte deutsche Tea-Party-Bewegung werden"

Mit dem Wechsel an der Spitze der Werteunion sieht SPD-Parlamentsgeschäftsführer Carsten Schneider den Verdacht bestätigt, die Gruppierung wolle zur deutschen Tea-Party-Bewegung werden. In Sachsen-Anhalt sei die CDU in Teilen schon jetzt der AfD näher als der SPD.

• Video Schneider im "ntv Frühstart"

Die Wahl des Ökonomen Otte zum Vorsitzenden der Werte-Union sorgt weiter für Wirbel in der CDU. Mit Hans-Georg Maaßen lässt nun einer der prominentesten Köpfe des Vereins seine Mitgliedschaft ruhen. Auch beim sächsischen Ableger der Gruppierung regt sich Unmut.

Noch vor zwei Jahren fordert die Werteunion den Ausschluss von Max Otte. Grund ist dessen Bekenntnis, als CDU-Mitglied die AfD zu wählen. Nun kürt die konservative Splittergruppe innerhalb der Christdemokraten den Ökonomen zu ihrem Chef. Für die Opposition ein erneuter Ausbruch nach Rechts.

Der rechte Flügel der CDU deutet die Wahlniederlagen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als alarmierende Signale. Der Chef der Werte-Union erklärt, die Frage nach dem Kanzlerkandidaten sei wieder offen - und macht auch gleich einen Vorschlag.

Weil Mitglieder der Werteunion die Wahl von Kemmerich zum Ministerpräsidenten Thüringens begrüßen, gibt es zuletzt massive Kritik an dem konservativen Bündnis. Jetzt stellen die Mitglieder klar: Eine Zusammenarbeit mit der AfD wird abgelehnt.

Bundestagspräsident Schäuble sieht im Streit um die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen auch Zeichen einer Krise der parlamentarischen Demokratie. Ausdrücklich verteidigt er Äußerungen von Kanzlerin Merkel dazu. Kritik übt er an AfD-Politiker Höcke und der Werteunion.

Am Ende sollen die Bedrohungen zu bedenklich gewesen sein. Der Sprecher der Werteunion schmeißt hin. Er gebe alle Ämter auf und verlasse alle Organisationen, sagt er.

Im Jahr 2016 spendet der Chef der Werteunion, Alexander Mitsch, zweimal Geld an die AfD. Mehrere CDU-Politiker kritisieren das heftig. JU-Chef Tilman Kuban legt Mitsch in einem RTL-Interview sogar nahe, sein Parteibuch abzugeben.