Kurznachrichten

Coeure kritisiert Dijsselbloem Streit zwischen Zypern-Rettern entbrennt

Nachdem nach langen Verhandlungen eine Einigung für die Rettung des kriselnden Euro-Landes Zyperns errungen wurde, entbrennt nun ein Streit zwischen den Rettern.

EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure kritisierte am Dienstag Äußerungen von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem zum künftigen Umgang mit in Schieflage geratenen Banken. Demnach sei die Beteiligung von Gläubigern und Eigentümern an der Rettung der Banken ein Einzelfall und solle keine Blaupause für künftige Krisen darstellen, so Coeure beim französischen Radiosender "Europe 1". "Ich denke, Herr Dijsselbloem hat da etwas Falsches gesagt."

Dijsselbloem hatte am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, die Beteiligung von Aktionären, Anleihegläubigern und Sparern an der Sanierung von Banken - wie sie für Zypern geplant ist - tauge als Modell für künftige Rettungsaktionen im Krisenfall. An den Finanzmärkten hatte der niederländische Finanzminister, der erst seit kurzem das Amt des Vorsitzenden der Eurogruppe übernommen hat, damit für Irritationen gesorgt.

Coeure sagte, die Lage in Zypern sei nicht mit anderen Ländern vergleichbar. "Die Erfahrung in Zypern ist kein Modell für den Rest Europas, weil die Situation schon solch eine Stufe erreicht hatte, die mit keinem anderen Land verglichen werden kann. Ich sehe nicht, warum wir die selben Methoden woanders benutzen sollten." Aus seiner Sicht müsse aus dem Fall Zypern gefolgert werden, dass Banken künftig besser kontrolliert werden müssen. "Wir brauchen deshalb eine unabhängige europäische Regulierungsbehörde. Diese wird es ab Mitte 2014 geben, und es wir die EZB sein. Wir müssen Probleme in der Euro-Zone früher identifizieren", sagte Coeure.

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Quelle: ntv.de, rts

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