Wirtschaft

"Schwerwiegende Entscheidungen" Air Berlin droht Jobabbau

Im ersten Halbjahr hat Air Berlin einen Verlust von über 240 Millionen Euro eingefahren.

Im ersten Halbjahr hat Air Berlin einen Verlust von über 240 Millionen Euro eingefahren.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Für Air Berlin wird die Luft dünn: Präsidium und Vorstand beraten über die Sanierung des tief verschuldeten Unternehmens. Ob es ohne Stellenstreichungen geht, ist höchst ungewiss.

Bei der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft Air Berlin stehen möglicherweise Stellenstreichungen an. Präsidium und Vorstand sollten am Dienstag über das Sanierungskonzept bis 2018 beraten, teilte die Airline mit. Dabei gehe es um schwerwiegende Entscheidungen und möglicherweise auch um Stellenabbau. Die Planungen seien weit fortgeschritten, eine Entscheidung werde es am Dienstag aber nicht geben.

Diese könne erst getroffen werden, wenn der Verwaltungsrat in Gänze zusammentritt, was voraussichtlich in einigen Wochen passieren solle. "Es ist eine große Lösung, weshalb darüber lange geredet werden muss."

Die Lage bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft ist dramatisch. Im ersten Halbjahr gab es einen Verlust von 247,6 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist längst aufgezehrt, lag Ende Juni bei minus 575 Millionen Euro. Seit langem hält sich Air Berlin nur dank millionenschwerer Finanzspritzen ihrer arabischen Großaktionärin Etihad in der Luft.

Umstrittene Kooperation mit Etihad

Zuletzt waren Flüge zusammengelegt und das Management neu aufgestellt worden. Vorstandschef Stefan Pichler kündigte an, es könnten auch komplette Strecken gestrichen werden. Air Berlin müsse sich auf wichtige Zielmärkte konzentrieren. Der Umbau werde im Herbst beginnen.

Medienberichten zufolge haben Pichler und Etihad-Chef James Hogan aber unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie sich die Fluggesellschaft ausrichten soll. Etihad braucht Air Berlin vor allem als Zubringer für die eigenen Langstreckenflüge beispielsweise ab Abu Dhabi.

Offen ist auch noch, ob die gemeinsame Vermarktung von Etihad- und Air-Berlin-Flügen (Code-Share) weiter erlaubt wird. Sie ist das Kernelement der Kooperation beider Airlines. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" erwägt das Bundesverkehrsministerium aber, im Winterflugplan nur einen Teil der rund 30 Strecken zu genehmigen. Luftfahrtkreise vermuteten dahinter politischen Druck aus dem Umfeld der Lufthansa-Standorte Frankfurt und München.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts

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