Wirtschaft

Verhandlungen um Atom-Streit Berlin lockt Iran mit Sanktions-Abbau

Gibt es im Atomstreit eine Einigung, kann Irans Staatsoberhaupt Hassan Rohani mit einer Lockerung der Wirtschaftssanktionen rechnen.

Gibt es im Atomstreit eine Einigung, kann Irans Staatsoberhaupt Hassan Rohani mit einer Lockerung der Wirtschaftssanktionen rechnen.

(Foto: REUTERS)

Deutsche Produkte sind im Iran gefragt, der Export in den Gottesstaat boomt. Das versucht die Bundesregierung nun auszuspielen und lockt Teheran mit weiterem Sanktionsabbau - falls eine Einigung im Atomstreit zustande kommt.

Bei einer Einigung im Atomstreit könnte Iran nach Angaben der Bundesregierung mit einem schrittweisen Abbau der Wirtschaftssanktionen rechnen. “Sollte es gelingen, tatsächlich um den 24. November herum eine Einigung mit Iran zu finden, so würde dies in der Tat dazu führen, dass das Sanktionsregime Schritt für Schritt abgebaut wird“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer. Dies bedeute für Iran und die deutsche Wirtschaft mehr Potenzial für Wachstum und Handel.

Bis zum 24. November wollen Iran und die sogenannte Sechser-Gruppe, zu der neben den fünf UN-Vetomächten auch Deutschland gehört, eine Einigung im Atomstreit versuchen. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Kernwaffen zu entwickeln und hatte deshalb Sanktionen verhängt, die Anfang 2014 etwas gelockert wurden. Den in den ersten acht Monaten diesen Jahres stark gewachsenen deutsch-iranischen Handel begrüßte Schäfer ausdrücklich. Dabei handele es sich in erster Linie um Nahrungsmittel.

Deutschland habe immer betont, dass die Sanktionen nicht die Bevölkerung, sondern die Regierung treffen sollten. Die Bundesregierung stehe in engem Kontakt zur deutschen Wirtschaft. “Deshalb gehe ich davon aus, dass die Zahlen ... nicht etwa Anzeichen dafür wären, dass die deutsche Wirtschaft ... sich nicht an Regeln halten würde“, sagte er.

Zuvor hatte Israels Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, gemahnt, dass deutsche Unternehmen die Sanktionsvorschriften einhalten müssten. Die deutschen Exporte in Iran stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Januar bis August um knapp ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, bdk/rts

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