Mehr als zehn Prozent schnellt das Papier des österreichischen Wohnungsunternehmens Buwog in die Höhe. Auslöser ist der Verkauf von Anteilen des Ex-Mutterkonzerns. Manche Anleger entdeckten die Buwog-Aktie nun als unterbewertet wieder, heißt es.

Buwog-Anleger freuen sich über klare Verhältnisse in der Eigentümerstruktur: Der frühere Mutterkonzern Immofinanz verkaufte einen Teil seiner Beteiligung an dem Wohnungskonzern an die Investmentfirma Sapinda. Die Buwog-Aktien schossen daraufhin an der Börse in Wien um zeitweise mehr als zehn Prozent auf ein Rekordhoch von 20,25 Euro in die Höhe.

"Die Aktie hat die Rally der deutschen Immobilienwerte seit Januar nicht mitgemacht und ist nun als unterbewertet wiederentdeckt worden", sagt ein Händler. Während etwa eine Vonovia im Dax um 16 Prozent gestiegen sei, hätten Buwog bis zum Vortag eine Null-Performance seit Jahresbeginn gezeigt. Übergeordnet profitiere der Sektor von der Ausweitung der Anleihekäufe durch die EZB und den neuen Rekordtiefs in den Zinsen.

Unsicherheit aus der Welt geschafft

Durch die Platzierung der Aktien von Immofinanz sei zudem eine große Unsicherheit über die künftige Aktionärsstruktur aus der Welt geschaffen worden, schrieb Analyst Jan-Hauke Jendrny von der Baader Bank. Die gezahlte Prämie von 3,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch zeige die hohe Qualität der Aktien. Jendrny bestätigte sein "Buy" Rating für die Titel.

Die Veräußerung der Buwog-Aktien stand schon lange im Raum. Immofinanz verkaufte nun 18,5 Millionen Aktien für je 19 Euro an Sapinda. Mit dem Erlös von insgesamt 352 Millionen Euro will der Konzern den Erwerb einer 26-prozentigen Beteiligung an der CA Immo finanzieren. Die beiden Wiener Immobilienfirmen hatten Mitte April einen neuen Fusionsanlauf  gestartet. Die Aktien von Immofinanz und CA Immo legten in Wien jeweils knapp ein Prozent zu.