Wirtschaft

MAN-Übernahme untersagt Peking wirft Berlin wirtschaftliche Diskriminierung vor

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MAN Energy-Solutions stellt Systeme zur Speicherung von elektrischer Energie her.

MAN Energy-Solutions stellt Systeme zur Speicherung von elektrischer Energie her.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Nach erfolgter Prüfung untersagt das Wirtschaftsministerium die Übernahme von MAN Energy Solutions an ein chinesisches Unternehmen mit Verbindungen zur Rüstungsindustrie. Peking reagiert erbost und wirft Berlin Diskriminierung vor.

Die Führung in Peking hat das Verbot des Verkaufs der Gasturbinen-Sparte von MAN Energy Solutions an einen chinesischen Konzern durch die Bundesregierung scharf kritisiert. Die chinesische Regierung "wendet sich gegen die Politisierung der normalen Handelszusammenarbeit, die Überstrapazierung des Begriffs der nationalen Sicherheit und die künstliche Errichtung von Handelsschranken", verkündete ein Außenamtssprecher. Mit dem Verbot diskriminiere Deutschland chinesische Unternehmen, so die Anschuldigung.

Das Unternehmen CSIC Longjiang Guanghan Gas Turbine (GHGT), welches enge Verbindungen zur chinesischen Rüstungsindustrie pflegen soll, wollte gemeinsam mit seinem deutschen Ableger – die Guanghan Gas Turbine GmbH – die Sparte des Volkswagen-Tochterunternehmens übernehmen.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte am Mittwoch auf eine erfolgte "Investitionsprüfung" verwiesen. Auf dieser basierend habe das Kabinett die Übernahme untersagt. Weitere Angaben machte das Ministerium mit Blick "auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie Sicherheitsinteressen" nicht.

MAN Energy Solutions mit Sitz in Augsburg stellt neben Gasturbinen auch Dampfturbinen und Großmotoren her - für Schiffsantriebssysteme sowie für die Erzeugung und Speicherung von elektrischer Energie. Weltweit arbeiten rund 14.000 Menschen für das Unternehmen. Der Umsatz im vergangenen Jahr betrug vier Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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