Tausende Mitarbeiter bangen um Jobs Coba streicht vor allem in den Filialen
18.10.2016, 10:43 Uhr
Die Commerzbank wird sukzessiv tausende Stellen abbauen.
(Foto: imago/STPP)
Dem massiven Stellenabbau bei der Commerzbank fallen Berichten zufolge vor allem Filialmitarbeiter zum Opfer. Allein in der Fläche will der Konzern fast die Hälfte der rund 11.000 Vollzeit-Arbeitsplätze einsparen. Auch die Frankfurter Zentrale trifft es hart.
Tausende Commerzbank-Mitarbeiter fürchten derzeit, dass ihre Jobs dem großen Stellenabbau bei der angeschlagenen Bank zum Opfer fallen. Nun soll auch klar sein, wen diese Einsparungen treffen: Der geplante Kahlschlag soll Medienberichten zufolge vor allem Mitarbeiter in den Filialen treffen. Dort will der Vorstand 4800 der derzeit rund 11.000 Vollzeit-Arbeitsplätze abbauen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Börsen-Zeitung" übereinstimmend unter Berufung auf eine interne Präsentation des Vorstands berichteten.
Damit sollen die Niederlassungen allein die Hälfte des angekündigten Stellenabbaus tragen. Filialen sollen zwar weiterhin nicht geschlossen werden, allerdings hat der Vorstand bereits angekündigt, die Angebote an vielen kleinen Standorten abzuspecken.
Weitere 2900 Stellen stehen den Berichten zufolge in der Frankfurter Zentrale zur Disposition. Dort gibt es derzeit 10.200 Vollzeitstellen. Zudem sollen bei Inlandstöchtern - wie etwa IT-Dienstleistern - weitere 750 Arbeitsplätze wegfallen. Im Ausland, wo die Commerzbank bereits in den vergangenen Jahren heftig schrumpfte, wolle das Management laut Bericht auf 1150 Arbeitsplätze verzichten. Die Commerzbank wollte sich nicht dazu äußern.
Bank kämpft gegen Gewinnschwund
Das Management verhandelt derzeit mit dem Betriebsrat über die Einschnitte. Die Bank hatte Ende September angekündigt, 9600 ihrer derzeit gut 45.000 Vollzeitstellen bis zum Jahr 2020 zu streichen. Weil das Institut zugleich 2300 neue Arbeitsplätze in Einheiten im In- und Ausland schaffen will, fallen unter dem Strich 7300 Vollzeitstellen weg. Der seit Mai amtierende Vorstandschef Martin Zielke stemmt sich mit den angekündigten Umbau gegen den neuerlichen Gewinnschwund.
Die Bank kämpft wie die Konkurrenz mit den Folgen des andauernden Zinstiefs und verschärften Auflagen der Aufseher. Die Bank will sich in Zunkunft aufs Kerngeschäft und die Digitalisierung des Unternehmens konzentrieren. Ziel sei "ein digitales Geschäftsmodell, aber mit einer persönlichen Note" - zuvor hatte Zielke betont, dass an den Filialen festgehalten werde.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa