Wirtschaft

Harte Abrechnung mit Vorgängern Diess will VW bis 2025 völlig umkrempeln

Nachdem vergangene Woche bereits harte Sparmaßnahmen verkündet wurden, stellt der Chef der Kernmarke nun seine Zukunftsvisionen vor - und lässt kein gutes Haar am bisherigen Management um Martin Winterkorn.

Volkswagen will mit seiner Kernmarke ab 2025 Weltmarktführer bei der E-Mobilität werden. Dieses Ziel gab VW-Markenvorstand Herbert Diess bei der Vorstellung der Unternehmensstrategie "Transform 2025+" in Wolfsburg vor. "Mit Transform 2025+ haben wir den größten Veränderungsprozess in der Geschichte unserer Marke angestoßen", sagte er. Volkswagen müsse sich aus einer schwierigen Situation heraus für den schnellen und harten Umbruch in der Branche wappnen und verlorenes Vertrauen wiedergewinnen.

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Zunächst zeichnete Diess ein düsteres Bild von der derzeitigen Lage bei VW und rechnete dabei, ohne Namen zu nennen, mit dem im vergangenen Jahr abgelösten Management und Ex-Konzernchef Martin Winterkorn ab. Der Autobauer befinde sich bei der Produktivität "nicht auf Augenhöhe" mit anderen Herstellern, so Diess. Für den wichtigen US-Markt gebe es keine Strategie und auch in vielen Schwellenländern verliere man gegenüber der Konkurrenz an Boden. Entscheidende Marktentwicklungen habe VW schlicht "verschlafen", vor allem den Boom der SUV. Zudem sei die Organisation des Unternehmens zu hierarchisch und die Rendite zu schwach, um wichtige Zukunftsinvestitionen finanzieren zu können.

Für die kommenden acht Jahre kündigte Diess einen radikalen Umbau seiner Konzernsparte an. "Nur die allerwenigsten Dinge werden so bleiben, wie sie sind". Die Strategie sieht neben einer Neuausrichtung bei den Themen Elektromobilität und Digitalisierung Einsparungen vor. VW müsse schnell wettbewerbsfähiger werden, sonst werde sich die finanzielle Lage in den kommenden Jahren verschärfen, sagte Diess.

In der vergangenen Woche hatte Volkswagen bereits im Rahmen eines "Zukunftspakts" mit dem Konzernbetriebsrat ein umfassendes Spaarprogramm verkündet. Demnach sollen 23.000 Stellen allein in Deutschland wegfallen. Allerdings sollen alle Standorte erhalten bleiben und auch 9000 neue Stellen in zukunftsträchtigen Bereichen geschaffen werden. 

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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