US-Firma mit großen Plänen Discounter-Flüge zum Mond
07.12.2012, 07:05 Uhr
Szenenbild aus dem Kinofilm "Apollo 18": Offiziell endete das Programm mit "Apollo 17". Ein US-Unternehmen will bald billige Mondflüge anbieten.
Seit 1972 ist offiziell kein Mensch mehr auf dem Mond gewesen. Das könnte sich bald ändern, denn eine US-Firma will ein Transportsystem entwickeln, dass mehrere Menschen zum Erdtrabanten bringen kann. Das ganze soll zudem "erschwinglich" sein. Mit an Bord des Projekts ist der frühere Apollo-Flugdirektor.
Eine junge Firma im US-Bundesstaat Colorado will Raumflüge zum Mond für nur einen Bruchteil der Kosten anbieten, die im staatlichen Raumfahrtprogramm dafür anfallen. "Unsere Vision ist es, ein verlässliches und erschwingliches amerikanisches Transportsystem zum Mond zu schaffen", sagte der frühere Apollo-Flugdirektor Gerry Griffin, der heute als Chef der Firma Golden Spike arbeitet. In der Führung des Unternehmens arbeiten weitere frühere Nasa-Manager. Die von dem Unternehmen angepeilten Kosten für einen Mondflug liegen bei 1,5 Mrd. Dollar.
Golden Spike könnte nach eigenen Angaben 2020 für den ersten bemannten Mondflug bereit sein. Der Termin hänge allerdings davon ab, wie viele Interessenten sich beteiligten. Für den ersten Flug würden Investitionen von sieben bis acht Mrd. Dollar veranschlagt, sagte Golden-Spike-Präsident Alan Stern. Wenn das Programm laufe, könnten die Kosten für einen Flug von zwei Astronauten zum Mond dann deutlich sinken.
"Wir können bemannte Mondflüge zum Preis von unbemannten realisieren", sagte Stern. Er ließ sich allerdings nicht darauf festlegen, wie viele Flüge notwendig sind, damit sich das Projekt rechnet. Marktforschungen hätten ergeben, dass 15 bis 25 Staaten daran Interesse haben könnten, sagte er. Zu den potenziellen Kunden zählt Stern zivile Raumfahrtgesellschaften, Unternehmen, Forschungseinrichtungen und einige extrem reiche Personen.
Zurück zum Mond
Am 16. Juli 1969 startet Apollo 11 bemannt zum Mond. Es folgt der bekannte "gewaltige Schritt für die Menschheit". Danach führt die Nasa das Apollo-Programm erfolgreich fort, ehe es 1972 mit Apollo 17 offiziell für beendet erklärt wird, völlig überraschend. Eine Apollo-18-Mission gab es offiziell nie.
Seit dem Ende des Space-Shuttle-Programms im vergangenen Jahr setzt die Nasa auch in diesem Bereich auf Privatunternehmen. Bei den bemannten Raumtransportern ist derzeit Space X führend. Ende Mai hatte das im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Unternehmen des Investors Elon Musk als erste Privatfirma einen unbemannten Raumtransporter mit Versorgungsgütern zur ISS geschickt. Bis 2015 will die Firma mit einer eigenen Kapsel sieben Astronauten ins All schicken können.
Quelle: ntv.de, bad/rts/AFP