Wirtschaft

Einkaufsmanager sind optimistisch "Eurozone auf dem Weg der Besserung"

In Europas Häfen gibt es viel zu tun - der Export läuft bestens

In Europas Häfen gibt es viel zu tun - der Export läuft bestens

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Firmen in der Eurozone produzieren wieder mehr und die Einkaufsmanager blicken optimistisch in die Zukunft. Das gilt besonders für die Entwicklung in Deutschland. Aber auch bei einem angeschlagenen Nachbarn läuft es wieder besser.

Die Konjunktur in der Eurozone erholt sich zunehmend und trotzt der Schuldenkrise in Griechenland. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft im Währungsraum stieg im Februar um 0,9 auf 53,5 Punkte und erreichte den höchsten Stand seit sieben Monaten, wie aus einer Umfrage des Markit-Instituts unter rund 4000 Unternehmen hervorgeht.

Das Barometer, das die Aktivitäten der Unternehmen in Dienstleistung und Industrie anhand der Einschätzung der Einkaufsmanager zusammenfasst, bleibt damit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Die Daten signalisierten, dass "die Eurozone auf dem Weg der Besserung ist", sagte Markit-Chefvolkswirt Christ Williamson. "Der Aufschwung hat an Fahrt gewonnen und dürfte sich in den nächsten Monaten weiter beschleunigen."

Für das erste Quartal rechnet Markit mit einem Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent. Erfreulich sei der verstärkte Jobaufbau. Dank wachsender Zuversicht hätten die Firmen unterm Strich so viele neue Stellen geschaffen wie seit 2011 nicht mehr. Zudem sorge die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für weiteren Optimismus.

Frankreich wächst wie seit Mitte 2011 nicht mehr

Insgesamt läuft es bei den Dienstleistern besser als in der Industrie. "Die entscheidende Nachricht ist in diesem Monat, dass Frankreich die Stagnation hinter sich gelassen hat", sagte Williamson. So verbuchte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone laut Umfrage das stärkste Wirtschaftswachstum seit Mitte 2011. "Der Weckruf für die französischen Konsumenten waren offensichtlich die niedrigeren Preise."

Auch die deutsche Wirtschaft legt laut der Umfrage noch einen Zahn zu. Auf Deutschland bezogen kletterte der Einkaufsmanagerindex im Februar um 0,8 auf 54,3 Punkte. Das ist der höchste Stand seit sieben Monaten. Markit-Ökonom Oliver Kolodseike sprach von "rosigen Aussichten für die deutsche Wirtschaft".

Dem tut auch der seit Jahresbeginn geltende gesetzliche Mindestlohn offenbar keinen Abbruch. "Wie der stärkste Jobaufbau seit über drei Jahren zeigt, hatte die Einführung des Mindestlohns keine erkennbaren negativen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt", sagte Kolodseike. "Sie sorgte bei einigen Unternehmen lediglich für die Anhebung der Verkaufspreise." Die Aufträge zogen bereits den zweiten Monat in Folge an. "Ausschlaggebend waren laut Befragten der schwache Euro, die generelle Konjunkturerholung und die wieder leicht anziehende Nachfrage nach Industrieerzeugnissen 'Made in Germany' seitens der Exportmärkte", erklärte Markit.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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