Italien sorgt für gute Nachrichten Eurozonen-Arbeitsmarkt entspannt sich
01.09.2015, 12:41 UhrInmitten des Krisengeredes eine gute Nachricht aus der Eurozone: Die Arbeitslosenquote sinkt im Juli überraschend unter elf Prozent. Ein besonderer Lichtblick ist Italien. Die Arbeitsmarktreform von Ministerpräsident Renzi scheint zu greifen.
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist überraschend auf das niedrigste Niveau seit mehr als drei Jahren gesunken. Die Quote lag im Juli bei 10,9 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat mitteilte. Damit blieb sie erstmals seit Februar 2012 unter der Elf-Prozent-Marke.
Experten hatten erwartet, dass die Quote wie in den drei Vormonaten bei 11,1 Prozent liegen würde. Insgesamt sank die Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat um 213.000. Die Chancen stehen gut, dass sich der Trend im August fortgesetzt hat. Wie das Institut Markit zu seiner Umfrage unter Einkaufsmanagern mitteilte, stellte die Industrie im vorigen Monat so viele neue Mitarbeiter ein wie seit Jahren nicht mehr.
In Italien fiel die Arbeitslosenquote im Juli um einen halben Prozentpunkt auf 12,0 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2013, wie das nationale Statistikamt in Rom mitteilte. Die Zahl der Stellen zwischen Mailand und Palermo legte im Vergleich zum Juni um 44.000 zu. Die Zahlen gelten als Etappensieg für Ministerpräsident Matteo Renzi, der mit einer Arbeitsmarktreform die flaue Wirtschaft ankurbeln möchte.
Das Bruttoinlandsprodukt legte im zweiten Quartal nach aktualisierten Zahlen um 0,3 Prozent zu. Damit ist das Plus genauso groß wie in der Euro-Zone. In den beiden Vorquartalen hatte es im Währungsraum jedoch noch jeweils zu einem Plus von 0,4 Prozent gereicht.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Eurozone wies im Juli Deutschland auf. Das Schlusslicht bildete Griechenland mit 25,0 Prozent im Mai - jüngere Daten sind nicht verfügbar. Spanien kämpft trotz wirtschaftlicher Fortschritte ebenfalls weiter mit Massenarbeitslosigkeit. Die Quote sank allerdings deutlich auf 22,2 von 24,3 Prozent im Juli 2014.
Quelle: ntv.de, wne/rts