Wirtschaft

Brüssel segnet Milliardenfusion ab FedEx darf TNT übernehmen

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Vor zwei Jahren stoppte die EU-Kommission die Übernahme des Logistikers TNT durch UPS, da es den Wettbewerb auf Europas Paketmarkt in Gefahr sah. Der US-Konzern FedEx bekommt dagegen nun grünes Licht.

Der US-Logistikkonzern FedEx hat nach eigenen Angaben von der EU-Kommission grünes Licht für die Übernahme des niederländischen Paketzustellers TNT Express bekommen. Die EU-Kommission habe beide Unternehmen darüber informiert, dass sie keine Einwände gegen den Zusammenschluss habe, teilten FedEx und TNT Express in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die beiden Unternehmen wollen die Übernahme nun im ersten Halbjahr 2016 abschließen.

FedEx hatte für TNT Express im April rund 4,4 Milliarden Euro geboten. Die EU-Kommission hatte Ende Juli mitgeteilt, den Deal genau zu untersuchen, da ansonsten nur die Post-Tochter DHL und das US-Unternehmen United Parcel Service (UPS) ähnlich umfassende Dienste in Europa anböten. Von bislang vier großen Paketzustellern blieben nach der Fusion nur noch drei übrig.

Nun dürfte dem Ziel von Fedex, TNT im ersten Halbjahr 2016 zu schlucken, nichts mehr im Weg stehen. Die Wettbewerbshüter haben sich zwar selbst noch nicht geäußert und eigentlich noch bis zum 23. Oktober Zeit, um fristgemäß Widerstand gegen den Zusammenschluss anzumelden. "Doch FedEx und TNT wurden informiert, dass kein Schreiben mit Einwänden verschickt werden wird", heißt es in der Mitteilung der Unternehmen.

Übernahme durch UPS gestoppt

Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden. Denn erst vor zwei Jahren hatte die EU-Kommission einen Übernahmeversuch von TNT Express durch den US-Wettbewerber UPS gestoppt. Der hatte mit 5,2 Milliarden Euro deutlich mehr geboten als Fedex.

Mit einem Jahresumsatz von mehr als 45 Milliarden Dollar ist FedEx deutlich größer als TNT Express. Die Niederländer kamen 2014 auf einen Jahreserlös von 6,7 Milliarden Euro. Während FedEx im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Strich 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) verdiente, steckte TNT mit einem Minus von 195 Millionen Euro das vierte Jahr in Folge in den roten Zahlen.

Wichtigster Rivale in Europa ist die Deutsche Post, deren Tochter DHL Express mit rasch zu übermittelnden internationalen Sendungen seit Jahren gutes Geld verdient. Post-Chef Frank Appel hatte sich aber schon bei dem Übernahmeversuch von UPS 2013 betont gelassen gezeigt. Die Post wisse aus eigener Erfahrung, wie lange es dauern könne, ein zugekauftes Unternehmen zu integrieren, hatte er damals gesagt.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP

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