Volkswagen gleicht derzeit einer riesigen Baustelle. Nun bekommt der Konzern auch Druck an der Ratingfront. Fitch senkt die VW-Bonität und schickt noch einen negativen Ausblick hinterher. Die Ratingagentur hat viele Sachen zu bemängeln.

Die Ratingagentur Fitch hat die Bonität von Volkswagen auf "BBB+" von "A" mit negativem Ausblick heruntergestuft. Fitch begründete den Schritt mit Mängeln in der Unternehmensführung, dem Management und den internen Kontrollen bei dem Autobauer, die sich seit dem Abgas-Skandal mehr und mehr offenbarten.

Die Ratingagentur habe in ihrer bisherigen Bewertung zwar schon berücksichtigt gehabt, dass Fragen guter Unternehmensführung bei VW eher kleingeschrieben worden seien. Der Skandal um die Manipulation der Abgastests von bis zu 11 Millionen Fahrzeugen erreiche jedoch eine Größenordnung, die Fitch so nicht vorhergesehen habe. Dass solche Manipulationen entweder vom Topmanagement nicht bemerkt oder nicht unterbunden wurden, lasse ein Rating in der Kategorie A nicht mehr zu.

Fitch nannte als weitere Faktoren die aufgedeckten Schummeleien bei den Emissionswerten von Kohlendioxid und die direkten und indirekten Kosten, die auf den Konzern nach dem Skandal jetzt zukommen. Volkswagen sei ansonsten finanziell so ausgestattet, dass der Konzern mehrere Milliarden Euro an Barmittelabflüssen verkraften könne.

Dabei sei hilfreich, dass sich die Kosten und Strafen wahrscheinlich auf mehrere Jahre verteilen würden. Der Reputationsverlust werde aber dazu führen, dass Volkswagen es künftig schwerer haben werde, sich zu refinanzieren. Da noch nicht alle Konsequenzen des Abgas-Skandals klar seien, habe das Rating einen negativen Ausblick.