US-Gewinne auf Rekordhoch Ford hat es schwer in Europa
28.07.2015, 20:37 Uhr
Billiges Benzin stärkt den Absatz von Spritschluckern in den USA.
(Foto: REUTERS)
Absatzboom dank Billigsprit: Das florierende Geschäft mit Spritschluckern wie Geländewagen und Pickup-Trucks lässt beim US-Autoriesen Ford die Kassen klingeln. Doch die nicht überall - in Europa sind keine schwarzen Zahlen in Sicht.
Ford kämpft weiterhin mit dem europäischen Markt: Im kriselnden Geschäft kann sich der US-Autoriese dort zwar über Fortschritte freuen - schwarze Zahlen sind aber nicht in Sicht. Der Umsatz in Europa ging - belastet durch den starken Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in die US-Währung verringert - im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 7,0 Milliarden Dollar zurück. Der Verlust vor Steuern sank aber zum Vorquartal zugleich deutlich von 185 auf 14 Millionen Dollar.
Das letzte positive Ergebnis in Europa war Ford im zweiten Quartal 2014 mit einem operativen Gewinn von 14 Millionen Dollar gelungen. Konzernchef Mark Fields sieht aber Zeichen für eine Besserung und weckte Hoffnungen auf eine Trendwende im weiteren Jahresverlauf. Um das Ruder auf dem wichtigen Auslandsmarkt herumzureißen, hatte Ford im vergangenen Jahr Vize-Marketingchef Jim Farley die Leitung des Europa-Geschäfts übertragen. Er folgte dem glücklosen Stephen Odell.
Starkes erste Jahreshälfte
Weltweit gesehen steht es gut um die Automarke. Grund ist die Situation auf der anderen Seite des Atlantiks. Die starke Nachfrage nach schwergewichtigen Modellen mit hohem Verbrauch hat Ford zu einem überraschend kräftigen Gewinnanstieg verholfen. Im zweiten Quartal kletterte der Überschuss im Jahresvergleich um 44 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro), wie der General-Motors-Rivale in Dearborn (US-Bundesstaat Michigan) mitteilte.
"Wir haben eine herausragende erste Jahreshälfte geliefert und sind zuversichtlich, dass die zweite noch besser wird", kommentierte Ford-Chef Fields die Quartalszahlen. Der Umsatz lag kaum verändert bei 35,1 Milliarden Dollar. Die Verkäufe zogen weltweit um zwei Prozent an. Die Ergebnisse fielen damit besser aus als an der Wall Street erwartet.
Die Ford-Aktie stieg zwischenzeitlich um mehr als zwei Prozent, lag zuletzt aber nur noch leicht im Plus. Der Autobauer profitierte von einer starken Nachfrage im US-Heimatmarkt, wo die günstigen Benzinpreise den Absatz von Geländewagen und Pickup-Trucks anschoben. In den USA verbuchte Ford mit 2,6 Milliarden Dollar den höchsten Vorsteuer-Quartalsgewinn der Unternehmensgeschichte.
Auch der Wettbewerber und US-Marktführer General Motors, der seine Quartalsbilanz in der Vorwoche veröffentlicht hatte, konnte seinen Gewinn dank dieses Trends zuletzt unerwartet deutlich steigern.
Quelle: ntv.de, fma/dpa