Studie der Allbright Stiftung Frauenquote wird kaum umgesetzt
28.09.2016, 13:38 Uhr
In Führungspositionen börsennotierter Unternehmen sind immer noch wenig Frauen anzutreffen.
(Foto: dpa)
Bis Juni 2017 sollen börsennotierte Unternehmen in Deutschland einen Frauenanteil von 30 Prozent aufweisen. Doch in den meisten der 160 Unternehmen tendiert die Quote immer noch gegen null. Das Problem: Jobs in Spitzenpositionen werden kaum nachbesetzt.
Mehr als zwei Drittel der großen börsennotierten deutschen Unternehmen sehen in der schnellen Berufung von Frauen in Spitzenpositionen einer Studie zufolge keine vordringliche Aufgabe. Von den 160 Unternehmen, die im Dax, MDax, SDax und TecDax notiert sind, hätten 110 keine Ziele veröffentlicht oder sich eine Zielgröße von Null für den Anteil von Frauen in ihren Führungsgremien gesetzt. Das geht aus dem Bericht der Allbright Stiftung hervor.
Dem Bericht zufolge begründeten viele Unternehmen die niedrige Zielsetzung mit Verträgen, die über die gesetzlich festgelegte Frist vom 30. Juni 2017 hinausgingen. Im Mai 2015 trat das Gesetz für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen in Kraft. Eine Frauenquote von 30 Prozent gilt für Neubesetzungen in Aufsichtsräten von rund 150 großen Firmen.
Etwa 3500 weitere Unternehmen mussten bis zum 30. September 2015 konkrete Ziele für die Erhöhung des Frauenanteils in ihrer obersten Führungsebene bis zum 30. Juni 2017 festlegen. Der Studie der Allbright Stiftung zufolge sind derzeit (Stichtag 1. September) 6,5 Prozent der 675 Vorstände in deutschen börsennotierten Unternehmen Frauen.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa