Preisverfall an den Agrarmärkten Gewinneinbruch belastet Monsanto
06.04.2016, 18:46 Uhr
Stark im Geschäft mit Mais und Soja: Monsanto liefert unter anderem spezielles Saatgut mit passenden Pestiziden.
(Foto: REUTERS)
Die nackten Zahlen sehen nicht gut aus: Der US-Agrargigant bekommt den Dollar und die Getreidepreise im aktuellen Quartalsbericht voll zu spüren. Unter dem Strich bleibt Monsanto noch reichlich Gewinn - trotz eines Rückgangs um rund 25 Prozent.
Der weltgrößte Saatguthersteller Monsanto hat wegen des Preisdrucks in der Branche im zweiten Geschäftsquartal ein Viertel weniger verdient als vor einem Jahr. Der Nettogewinn brach in den drei Monaten bis Ende Februar auf 1,06 Milliarden Dollar ein, wie der für Genmais und Gensoja bekannte US-Agrarchemiekonzern mitteilte.
Der Umsatz ging um knapp 13 Prozent auf 4,53 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten deutlich bessere Zahlen erwartet. Die Aktie des Unternehmens, das Insidern zufolge Interesse an der Bayer-Agrarchemiesparte Crop Science hat, gab zeitweise 1,5 Prozent nach.
Bauern reagieren auf den Preis
Wie andere Produzenten von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut leidet Monsanto darunter, dass Landwirte in wichtigen Absatzmärkten die Ausgaben massiv eingeschränkt haben. Grund sind die gefallenen Getreidepreise.
In den USA zum Beispiel - dem Heimatmarkt von Monsanto - notieren Weizen und Mais so niedrig sind wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Einkünfte der Bauern sind auf den niedrigsten Stand seit 2002 gefallen.
Monsanto reagierte ähnliche wie viele Wettbewerber und ging dazu über, den Landwirten in der Folge die größten Preisnachlässe seit mindestens sechs Jahren zu gewähren - nur um den Umsatz nicht noch stärker einbrechen zu lassen. Zusätzlich lastet der starke Dollar auf der Bilanz, denn dieser schmälert im Ausland erzielte Gewinne, wenn sie in die Heimat übertragen werden.
Quelle: ntv.de, mmo/rts