Wirtschaft

Währungsfonds fürchtet Bankenkrise IWF fordert von Deutscher Bank Reformen

Düstere Zeiten bei Deutschlands größtem Bankinstitut

Düstere Zeiten bei Deutschlands größtem Bankinstitut

(Foto: REUTERS)

Die drohenden Strafen der Deutschen Bank in den USA würden nicht nur das Geldhaus selbst teuer zu stehen kommen. Ein Kollaps des größten deutschen Bankinstituts könnte eine Systemkrise provozieren. Der Weltwährungsfond drängt zu Veränderungen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die angeschlagene Deutsche Bank eindringlich zu weiteren Reformen ihres Geschäftsmodells aufgefordert. Die Bank müsse ihre Investoren davon überzeugen, "dass ihr Geschäftsmodell zukunftstauglich ist", sagte der IWF-Finanzmarktexperte Peter Dattels in Washington. Auch müsse sie überzeugend darlegen, dass sie für die aus Rechtsstreitigkeiten resultierenden Risiken ausreichend gewappnet sei.

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Der IWF trug seine in dieser Form ungewöhnlich harte Kritik vor dem Hintergrund der anstehenden Sanktionen gegen die Deutsche Bank in den USA vor. Wegen früherer Geschäfte mit faulen Hypotheken soll das Finanzinstitut dort eine milliardenschwere Strafzahlung leisten.

Allerdings hat die Bank inzwischen in Verhandlungen mit dem US-Justizministerium offenbar erreicht, dass die Strafe von den ursprünglich geforderten 14 Milliarden Dollar (rund 12,5 Milliarden Euro) auf etwa 5,4 Milliarden Dollar reduziert wird. Offiziell bekanntgegeben wurde eine Einigung bislang aber noch nicht. Die Deutsche Bank hat 5,5 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten zurückgelegt.

Europas Banken auf dünnem Eis

Die Probleme der Deutschen Bank hatten die Sorge vor einem möglichen Bankencrash ähnlichen Ausmaßes wie im Jahr 2008 wachsen lassen. Der IWF zeigte sich generell besorgt über den Zustand der Investmentbanken in den Industriestaaten und besonders in Europa.

Die derzeitige Phase schwachen Wachstums und niedriger Zinsen mache strukturelle Reformen der Banken notwendig, heißt es in einer IWF-Finanzmarktanalyse. Die geringe Rentabilität der bisherigen Geschäftsmodelle könne letztlich "die Stabilität" der Finanzmärkte gefährden.

Quelle: ntv.de, shu/AFP

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