Tanken und Essen immer billiger Inflation auf Rekordtief
02.06.2014, 17:12 Uhr
Der milde Winter hielt die Heizkosten unten.
(Foto: dpa)
Die Kaufkraft der Deutschen ist im Mai gestiegen: Nach Preiserhöhungen von 1,3 Prozent im Ostermonat April überraschen die neuen Zahlen die Ökonomen. Und auch der EZB sind die Zahlen aus Deutschland für ihre Entscheidung am Donnerstag zuträglich.
So niedrig war die Inflation seit fast vier Jahren nicht mehr in Deutschland. Auf 0,9 Prozent ist die jährliche Teuerungsrate im Mai gefallen. Das berichtet das Statistische Bundesamt und überrascht damit Ökonomen, die von 1,1 Prozent ausgegangen waren. Im April erhöhten sich die Preise noch um 1,3 Prozent.
Für die Deutschen sind insbesondere die Preise für Energie und Nahrungsmittel kaum gestiegen. Um 0,8 und 0,5 Prozent stiegen die Preise, verglichen mit Mai 2013. Für gewöhnlich sind Tanken, Haushaltsenergie und Lebensmittel die Kostentreiber in der Haushaltskasse. Das Ergebnis: Die Kaufkraft der Deutschen ist gestärkt.
Pro-Argument für EZB
Auch für die Europäische Zentralbank sind die Zahlen aus Wiesbaden zuträglich. Die Spekulationen verdichten sich, dass sie am Donnerstag ihre Geldpolitik lockern wird. Eine niedrige deutsche Teuerungsrate bekräftigt da den Kurs, das europäische Inflationsniveau anzuheben. Statt 0,9 Prozent wünscht sich EZB-Chef Mario Draghi die Preissteigerungen bei rund zwei Prozent.
Somit gilt es unter Marktakteuren als ausgemachte Sache, dass die EZB am Donnerstag erstmals einen negativen Zins beschließen und weitere langfristige Kreditgeschäfte ankündigen wird.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts