Wirtschaft

Investitionsschwäche in Europa Juncker-Plan kann nur dämpfen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) beklagt, dass "die Investitionsmaschine in Europa nicht richtig in Gang kommt". Für EIB-Präsident Hoyer ist in dieser Hinsicht der Juncker-Plan ein Lichtblick.

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, hat eine tiefgreifende Investitionsschwäche in Europa beklagt. Durch den sogenannten Juncker-Fonds werde sie allenfalls gedämpft. "Ich bin in hohem Maße besorgt, weil die Investitionsmaschine in Europa nicht richtig in Gang kommt", sagte Hoyer der "Stuttgarter Zeitung".

Immerhin sei der Plan von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der für mehr Dynamik sorgen soll, aber gut angelaufen. "Ich schätze, dass wir von den Investitionen in Höhe von 315 Milliarden Euro, die wir binnen drei Jahren lostreten wollen, heute schon ein Drittel angeschoben haben", erläuterte Hoyer.

Die EIB spielt eine Schlüsselrolle bei diesem Programm. Ohne dieses würden riskante, aber vielversprechende Projekte gar nicht mehr finanziert, führte der frühere FDP-Generalsekretär aus. Abgesehen vom Juncker-Fonds sei die Investitionstätigkeit in Europa allerdings sehr zögerlich. Banken und Pensionsfonds nähmen derzeit lieber Negativzinsen in Kauf, als Geld für innovative Zwecke zu verleihen. "Die anhaltende Niedrigzinsphase ist zu einer Zinsfalle geworden. Niedrigere Zinsen lösen nicht mehr höhere Investitionen aus."

"Ich schätze, dass wir heute schon ein Drittel angeschoben haben", sagte Hoyer weiter. "Die Garantiefazilität ermöglicht uns jetzt, in Projekten mehr Risiko zu übernehmen, um damit den Weg für private Investoren in diese Projekte zu ebnen."

Früher habe die EIB dafür nur 5 Milliarden Euro zur Verfügung gehabt, jetzt seien es 25 Milliarden Euro. Alles in allem passiere an der Schnittstelle zwischen Investition und Innovation zu wenig. In Deutschland etwa hapere es an der flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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