Wirtschaft

Zur Entschärfung des Tarifkonflikts Lufthansa lädt zu Spitzengesprächen

Vorigen Freitag zogen Hunderte Lufthansa-Mitarbeiter in Frankfurt am Main zur Konzernzentrale. Sie drohten mit neuen Arbeitsniederlegungen.

Vorigen Freitag zogen Hunderte Lufthansa-Mitarbeiter in Frankfurt am Main zur Konzernzentrale. Sie drohten mit neuen Arbeitsniederlegungen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im langwierigen Tarifkonflikt mit mehreren Gewerkschaften will die Lufthansa nun alle Beteiligten gemeinsam an einen Tisch holen. Ein solches Treffen sei längst überfällig, findet Verdi. Inhalte des Jobgipfels: Löhne, Übergangsversorgungen und das Sparkonzept Eurowings.

Nach dem längsten Streik der Unternehmensgeschichte geht die Lufthansa auf ihre Gewerkschaften zu. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation (Ufo) und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die vor allem Mitglieder des Bodenpersonals vertritt, seien für den 2. Dezember eingeladen worden, teilt die Lufthansa mit. Bei dem "Jobgipfel" soll es um die Themen "Versorgung sowie Arbeitsplatzperspektive und Arbeitsplatzsicherheit" gehen.

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Das Treffen soll den Angaben zufolge im Anschluss an eine Sitzung des Lufthansa-Aufsichtsrats abgehalten werden. Der Konzernvorstand sei überzeugt, dass "eine Wachstumsperspektive" im Passagiergeschäft erreicht werden könne, "wenn gewerkschaftsübergreifend für alle drei Mitarbeitergruppen zukunfts- und wettbewerbsfähige Strukturen vereinbart werden können".

Schlechtere Bezahlung bei Eurowings

Verdi begrüßte die Einladung. Ein solches Treffen sei "längst überfällig", erklärte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es müsse nun darum gehen, "die Probleme der Lufthansa und deren Bedeutung für die Beschäftigten zu analysieren und gemeinsame Lösungen zu beraten". Behle betonte: "Wer einen Konzernumbau initiiert, muss die Beschäftigten mitnehmen."

In den Tarifkonflikten mit den verschiedenen Gewerkschaften geht es zwar zunächst um Löhne und die umstrittene Übergangsversorgung für ältere Arbeitnehmer. Im Hintergrund aber steht immer auch der Streit um das Sparkonzept "Wings". Die Lufthansa will im Konkurrenzkampf mit den Wettbewerbern auf mehr Strecken Billigflüge anbieten. Das Personal der günstigen Billigtochter Eurowings soll nicht nach den Lufthansa-Tarifen bezahlt werden, sondern schlechter.

Zuletzt hatten die in der Gewerkschaft Ufo organisierten Flugbegleiter der Lufthansa den längsten Streik der Unternehmensgeschichte beschert. Sie traten vor knapp zwei Wochen für eine Woche in den Ausstand. Eine halbe Million Passagiere waren von dem Streik betroffen; er endete vorigen Freitag. In dem seit zwei Jahren schwelenden Tarifkonflikt zwischen der Lufthansa und Ufo geht es unter anderem um die Betriebsfrührente für die 19.000 Kabinenangestellten. Auch die Piloten hatten immer wieder gestreikt, mit ihnen verhandelt die Lufthansa inzwischen wieder. Auch mit Verdi wird verhandelt; das Bodenpersonal hat bislang nicht gestreikt.

Quelle: ntv.de, asc/AFP/rts

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