10 Hersteller, 35 Millionen Autos Mega-Rückrufwelle wegen defekter Airbags
14.05.2015, 11:40 Uhr
Honda ruft noch einmal Millionen Autos wegen möglicherweise defekter Takata-Airbags in die Werkstätten. Die Zahl der Fahrzeuge, die wegen dieser Airbags überprüft werden mussten, ist mittlerweile gigantisch hoch. Am schlimmsten betroffen ist Honda.
Der 1933 gegründete japanische Zulieferer Takata hat seinen Hauptsitz in Tokio und ist auf Schutzsysteme wie Sicherheitsgurte oder Airbags spezialisiert.
Weltweit beschäftigt Takata rund 44.000 Menschen. Der Zulieferer hat nach eigenen Angaben 56 Werke in 20 Ländern. Die Gruppe macht nach jüngsten Angaben insgesamt einen Jahresumsatz von umgerechnet rund vier Milliarden Euro.
Die Europa-Zentrale liegt im fränkischen Aschaffenburg, dem Sitz des früheren deutschen Airbag- und Lenkradherstellers Petri AG, den Takata 2000 übernommen hatte.
Nach Nissan und Toyota ruft Honda wegen möglicherweise defekter Airbags weitere Fahrzeuge zurück. Unternehmensangaben zufolge müssen 4,89 Millionen Autos in die Werkstätten zurück. 1,74 Millionen Autos stammen vom japanischen Heimatmarkt. Betroffen sind unter anderem Modelle wie der Fit, der auf dem europäischen Markt als Jazz angeboten wird und der Accord Hybrid. Grund für die Rückrufaktion sind die anhaltenden Probleme mit Airbags des japanischen Herstellers Takata. Wie viele Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, konnte der japanische Autobauer nicht mitteilen.
Toyota und Nissan hatten am Vortag 6,56 Millionen Fahrzeuge mit Takata-Airbags zurückgerufen. Die Zahl der Autos insgesamt, die wegen möglicher Airbag-Fehler überprüft oder zurückgerufen werden müssen, ist mittlerweile gigantisch: Inklusive Honda beläuft sich die Gesamtanzahl der Rückrufe seit 2008 nunmehr auf mehr als 35 Millionen Fahrzeuge - von mindestens zehn Autoherstellern.
Honda am schlimmsten betrofffen
Honda allein kommt auf 19,6 Millionen Autos, wie eine Sprecherin des Unternehmens mitteilte. Honda ist damit das am stärksten betroffene Unternehmen bei den Rückrufen. Weder Toyota noch Nissan lagen bislang Berichte über Verletzte oder gar Tote durch die jüngsten Airbag-Probleme vor. Bei Honda schon: In Honda-Fahrzeugen waren jene Airbags von Takata eingebaut, die mit dem Unfalltod von mindestens fünf Menschen in Verbindung gebracht werden. Gegen den japanischen Zulieferer ermitteln in den USA Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörden.
Deutsche Autobauer scheinen vom Takata-Debakel verschont geblieben zu sein. Die Fahrzeughalter der betroffenen Automarken hierzulande werden über das Kraftfahrtbundesamt angeschrieben und mit Ihren Autos in die Werkstätten gebeten.
Probleme bereitet die mangelhafte Verarbeitung der Airbags, die dazu führen kann, dass sie platzen - dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung durch den Fahrzeugraum schleudert und zu schweren Verletzungen führen kann.
Quelle: ntv.de, ddi/DJ