650 Mitarbeiter betroffen Real schließt "chancenlose" Märkte
16.09.2015, 22:26 Uhr
Die Real-Märkte kämpfen unter anderem mit "Überkapazitäten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel".
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Handelskette Real macht nach eigenen Angaben bei der Modernisierung ihrer Märkte große Fortschritte. Für acht Standorte sieht der Unternehmenschef allerdings keine Zukunft.
Die Einzelhandelskette Real will acht Märkte schließen. Dabei handelt es sich um die Standorte Plettenberg, Ludwigshafen Walzmühle, Pirmasens, Gägelow, Leipzig-Grünau, Berlin-Wedding (Badstraße) und Schwerin (Marienplatz). Diese sollen am 30. September nächsten Jahres ihren Betrieb einstellen. Die Märkte haben nach Unternehmensangaben einen hohen einstelligen Millionenverlust erwirtschaftet. Außerhalb dieses Restrukturierungsportfolios wird zudem der Standort Iserlohn zum Ende 2016 geschlossen, wie das Unternehmen mitteilte.
Betroffen sind insgesamt rund 650 Mitarbeiter. Das Unternehmen werde sich bemühen, die Beschäftigten möglichst an anderen Standorten unterzubringen, sagte ein Sprecher des Tochterunternehmens des Metrokonzerns.
Mehr als ein Drittel des Standortnetzes seien mittlerweile modernisiert. "Das Konzept des im Oktober 2013 neu eröffneten Hypermarktes in Essen ist weiterhin erfolgreich", erklärte Real. Daher habe das Unternehmen 107 Hypermärkte auf Basis des Essener Konzepts modernisiert.
Darüber hinaus habe das Unternehmen die Entscheidung getroffen, die Immobilie des Standortes in Kassel Am Franzgraben zu erwerben, hieß es. Ferner beabsichtigt das Unternehmen das Ladennetz durch die langfristige Verlängerung der Mietverträge von vier erfolgreichen Standorten in Krefeld (Hafelsstraße), Gifhorn, Bocholt und Schleswig zu stärken.
"Wir setzen unseren Repositionierungskurs konsequent fort", erklärte CEO Didier Fleury. Dazu gehörten der weitere Rollout des neuen Konzepts sowie die Sicherung erfolgreicher Standorte. "Dazu gehörten aber auch schwierige Entscheidungen wie die Schließung von Standorten, die langfristig vor dem Hintergrund der Überkapazitäten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, des Strukturwandels insgesamt, aber auch ungleicher Wettbewerbsbedingungen keine Chance haben", sagte er.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ