Wirtschaft

Ausländische Investoren im Visier Regierung prüft Schutz vor Übernahmen

Der chinesische Haushaltsgeräte-Hersteller Midea bietet dem Augsburger Roboterbauer Kuka 4,5 Milliarden Euro.

Der chinesische Haushaltsgeräte-Hersteller Midea bietet dem Augsburger Roboterbauer Kuka 4,5 Milliarden Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Fall Kuka bringt Sigmar Gabriel in Handlungsnot: Europäische Unternehmen müssen künftig besser vor Übernahmeversuchen aus dem Ausland geschützt werden. Die Regierung soll bereits an Konzepten arbeiten, um Investoren genauer zu durchleuchten.

Die Bundesregierung sucht laut "Handelsblatt" nach Möglichkeiten, deutsche Firmen in bestimmten Fällen vor Übernahmen durch ausländische Investoren zu schützen. An entsprechenden Konzepten werde gearbeitet, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Informationen aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Als konkreter Anlass wurde der Fall des Augsburger Roboterbauers Kuka genannt, für den eine 4,5 Milliarden Euro schwere Offerte des chinesischen Haushaltsgeräte-Herstellers Midea vorliegt.

"Wenn Markt und Wettbewerb nicht die entscheidenden Motive für den Einstieg eines Investors sind, muss der Staat ein Eingriffsrecht haben", zitiert das Blatt aus Regierungskreisen. Einzelnen Investoren müsse man ein Streben nach "ökonomischer Hegemonie" unterstellen. Das gelte insbesondere für bestimmte Staatsfonds, aber auch für Unternehmen, die mit massiver Unterstützung ihres Heimatlandes agierten.

Dem Bericht zufolge gibt es zwar noch keinen konkreten Plan für eine Gesetzesänderung. Die Regierung wolle aber nach Prüfung aller Optionen geeignete Maßnahmen treffen. Der Fall Kuka habe ihr die Augen geöffnet. Zwar würden dem Kuka-Investor nicht per se unlautere Absichten unterstellt. Der Fall verdeutliche aber grundsätzlich die wachsende Anfälligkeit offener Märkte.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte jüngst einen besseren Schutz europäischer Unternehmen vor unliebsamen Übernahmeversuchen gefordert. Seiner Ansicht nach sind diese Deals problematisch, wenn die Käufer aus Ländern kommen, die selbst keine offenen Volkswirtschaften seien.

Quelle: ntv.de, jki/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen