Wegen VW-Abgas-Skandal Schaeffler-Börsengang könnte sich verzögern
29.09.2015, 14:23 Uhr
Mit dem Börsengang will Schaeffler 25 Prozent der eigenen Aktien in Streubesitz geben.
(Foto: dpa)
Der Volkswagen-Skandal stört die Börsenpläne des Automobilzulieferers Schaeffler. Die Verantwortlichen des Unternehmens denken darüber nach, die bislang für Montag nächster Woche vorgesehene Erstnotierung zu verschieben.
Wegen des VW-Abgas-Skandals könnte sich der geplante Börsengang des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler um einige Tage verzögern. Ursprünglich sollte die Aktie am kommenden Montag erstmals gelistet werden. Ob es tatsächlich zu einer Verschiebung des Termins komme, hänge von der Dauer und dem Ausgang der derzeit geführten Investorengespräche ab, heißt es aus gut informierten Kreisen.
"Das Problem ist, dass sich potenzielle Investoren anderen Themen zugewandt haben", sagte ein Insider und verwies dabei auf die Affäre um gefälschte Diesel-Abgaswerte bei Volkswagen. Diese hatte nicht nur die Werte von Autobauern, sondern auch die Aktienkurse einiger Autozulieferer einbrechen lassen. "Die VW-Geschichte belastet den Börsengang", hieß es.
Wegen der noch laufenden Gespräche mit Investoren werde sich voraussichtlich bereits die Veröffentlichung der Preisspanne um einige Tage verzögern. Sollte das der Fall sein, könnte dies auch Auswirkungen auf den Zeitpunkt des Börsengangs haben. Bis jetzt stehe der Termin aber noch.
Der hoch verschuldete Autozulieferer Schaeffler will mit dem Verkauf von 25 Prozent der Anteile einen Teil seiner Milliardenschulden abbauen. Die Nettoerlöse aus dem Börsengang werden auf rund drei Milliarden Euro geschätzt. Die 166 Millionen Vorzugsaktien - rund 100 Millionen davon aus dem Besitz der Familie Schaeffler - sollen zunächst Versicherungen sowie Aktien- und Pensionsfonds angeboten werden. Später sollen auch Privatanleger Schaeffler-Aktien kaufen können.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa