Neue Hoffnung im Schuldenstreit? Tsipras und Merkel reden "vertraulich"
24.04.2015, 02:36 Uhr
Beide wollen eine Pleite Griechenlands verhindern: Alexis Tsipras und Angela Merkel.
(Foto: REUTERS)
"Wir haben einen großen Teil der Strecke zurückgelegt", sagt Griechenlands Ministerpräsident Tsipras nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Merkel. Die redet von "Konstruktivität" - und vereinbartem Stillschweigen.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat sich optimistisch über eine Einigung im Schuldenstreit mit den Gläubigern seines Landes geäußert. Nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Brüssel sagte Tsipras, beide Seiten stimmten darin überein, dass bei den jüngsten Gesprächen deutliche Fortschritte erzielt worden seien. "Wir haben einen großen Teil der Strecke zurückgelegt", sagte Tsipras.
Merkel hatte erklärt, es müsse alles getan werden, um eine Zahlungsunfähigkeit Griechenlands vor einer Einigung mit den internationalen Geldgebern zu verhindern. Das Treffen mit Tsipras bezeichnete sie als "konstruktiv". Man habe aber Vertraulichkeit vereinbart.
Frankreichs Präsident François Hollande sprach ebenfalls am Rande des Gipfels mit Tsipras. Er sagte nach dem Treffen: "Griechenland muss weiter daran arbeiten, die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen und zeigen, dass es bei den Reformen Entscheidungen trifft." Es gehe darum, die Eurogruppe in die Lage zu versetzen, einen Beschluss zum weiteren Vorgehen zu treffen.
Bisher hat die Regierung in Athen aber noch keine Reformvorschläge vorgelegt, mit denen EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds und Europäische Zentralbank zufrieden sind. Ohne eine Einigung auf Reformen im Gegenzug für weitere Finanzhilfen droht die Pleite. Das Land muss im Juli Kredite von rund 4,2 Milliarden Euro und im August von fast 3,4 Milliarden Euro tilgen. Auf Hilfsgelder von 7,2 Milliarden Euro kann das Land so lange nicht hoffen, bis die Reformauflagen nicht abgehakt sind.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa