270 Millionen Dollar Minus Twitter macht Musk für miese Zahlen verantwortlich
22.07.2022, 16:00 Uhr
Im Vorjahreszeitraum verbuchte Twitter noch einen Gewinn. Jetzt liegt der Quartalsverlust bei 35 Cent pro Aktie.
(Foto: Gregory Bull/AP/dpa)
Das wochenlange Ringen um die Übernahmebestrebungen des Tech-Milliardärs Musk macht Twitter zu schaffen. Das Unternehmen schreibt rote Zahlen und sieht einen direkten Zusammenhang mit dem vorläufig gescheiterten Kauf. Wie es nun weitergeht, soll ein Gericht klären.
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter macht das Hin und Her um die Übernahmepläne von Elon Musk für seinen überraschenden Quartalsverlust verantwortlich. Die Gründe seien Unsicherheiten im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme durch den milliardenschweren Tesla-Chef Musk und ein schwächelnder digitaler Werbemarkt gewesen, teilte der Konzern mit.
Twitter meldete für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 270 Millionen Dollar oder 35 Cent pro Aktie nach einem Gewinn von 65,6 Millionen Dollar - oder 8 Cent pro Aktie - im Vorjahr. Der Quartalsumsatz sei leicht auf 1,18 Milliarden Dollar von 1,19 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr gesunken. Dabei hatten Analysten Twitter mehr zugetraut, sie waren von einem bereinigten Gewinn von 14 Cent pro Aktie und einem Umsatzanstieg auf 1,32 Milliarden Dollar ausgegangen.
Die Zahl der täglich aktiven Nutzer, die Twitter mit seiner Werbung erreichen kann, weil sie die hauseigene App oder die Web-Version nutzen, stieg binnen drei Monaten von 229 Millionen auf 237,8 Millionen. Im ersten Quartal hatte der Dienst noch gut 14 Millionen Nutzer dazugewonnen.
Musk hatte im April angekündigt, Twitter für rund 44 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Wenige Wochen später erklärte er den Deal einseitig für ausgesetzt und machte schließlich Anfang Juli, kurz nach Quartalsende, einen Rückzieher. Mit einer Klage will das in San Francisco ansässige Social-Media-Unternehmen erreichen, dass Musk verpflichtet wird, die Übernahme zum vereinbarten Preis von 54,20 Dollar je Aktie zu vollziehen.
Quelle: ntv.de, fzö/rts/dpa