Faule Hypothekenpapiere US-Justiz stellt Forderung an Deutsche Bank
16.09.2016, 00:41 Uhr
Unruhige Zeiten: Die Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt
(Foto: REUTERS)
Die US-Justiz will von der Deutschen Bank wegen fauler Hypothekenpapiere 14 Milliarden Dollar. Dies berichtet das "Wall Street Journal". Das Geldhaus teilt trotzig mit, es beabsichtige nicht, "auch nur annähernd" so viel Geld zu zahlen.
Die US-Regierung legt die Latte bei den Vergleichsverhandlungen mit der Deutschen Bank im Streit um dubiose Hypothekengeschäfte laut einem Zeitungsbericht hoch. 14 Milliarden Dollar fordere das Justizministerium, schrieb das "Wall Street Journal". Es wäre die höchste Strafsumme, die in den USA jemals gegen eine ausländische Bank verhängt wurde. Es sei allerdings üblich, dass die Behörden mit viel höheren Forderungen einstiegen, als sie letztlich beschlossen würden. Der Kurs der Deutsche-Bank-Aktie sackte im nachbörslichen US-Handel zunächst um fast sieben Prozent ab.
Mit dem Geld sollten Ansprüche an die Bank aus der Zeit der Finanzkrise 2008 beglichen werden, als viele Investoren mit diesen Papieren hohe Verluste machten. "Die Deutsche Bank beabsichtigt auf keinen Fall, diese möglichen zivilrechtlichen Ansprüche in einer Höhe zu vergleichen, die auch nur annähernd der genannten Zahl entspricht", teilte die Bank mit. Die Verhandlungen stünden erst am Anfang. Es gehe um die Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche im Zusammenhang mit der Ausgabe hypothekengedeckter Wertpapiere zwischen 2005 und 2007.
Der Deutschen Bank wird vorgeworfen, mit windigen Geschäften zum Kollaps des US-Häusermarktes im Jahr 2008 beigetragen zu haben. In der Mitteilung der Deutschen Bank wird der geforderte Betrag als "Vergleichsvorschlag" bezeichnet, den das Ministerium mit der Bitte um einen Gegenvorschlag unterbreitet habe. Es sei unklar, wie hoch der Vergleich letztlich ausfallen werde, schrieb auch das "Wall Street Journal".
Andere Banken haben im Rahmen von Vergleichen mit der US-Justiz bereits hohe Strafen in solchen Fällen akzeptiert. Die bislang höchste wurde 2014 der Bank of America 2014 mit 16,65 Milliarden Dollar aufgebrummt. Goldman Sachs stimmte im April einem Vergleich über etwa fünf Milliarden Dollar zu. Bislang war in Finanzkreisen jedoch nicht davon ausgegangen worden, dass die Deutsche Bank ähnlich viel bezahlen muss. Dem Zeitungsbericht zufolge haben Anwälte der Deutschen Bank hinter vorgehaltener Hand angedeutet, dass eine Summe zwischen zwei und drei Milliarden Dollar angemessen sei, um den Konflikt rasch beizulegen.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa/AFP