Wirtschaft

Im Schatten des Abgas-Skandals VW verkauft weniger in den USA

Fast 27.000 VW-Modelle im März: Schlechter läuft es unter anderem beim Golf, beim Passat und beim Jetta.

Fast 27.000 VW-Modelle im März: Schlechter läuft es unter anderem beim Golf, beim Passat und beim Jetta.

(Foto: REUTERS)

Die Verkaufszahlen aus den USA verheißen nichts Gutes: Volkswagen muss im März erneut einen kräftigen Rückgang hinnehmen. Unberührt vom Abgas-Skandal zieht der Absatz des Modells "Tiguan" weiter an.

Der Automobilkonzern Volkswagen muss bei den Verkäufen in den USA weiter Federn lassen. Der US-Absatz der Marke mit dem VW-Logo brach im Jahresvergleich um 10,4 Prozent ein. Im März kam Volkswagen in den USA 26.914 verkaufte Autos, wie der Dax-Konzern mitteilte.

Damit fiel das Minus zwar nicht ganz so deutlich aus wie im Vormonat, allerdings hatte der März in diesem Jahr auch zwei Verkaufstage mehr. Rechnet man diesen Effekt heraus, verstärkte sich der Abwärtstrend beim US-Absatz.

Vor allem die Golf- und Passat-Verkäufe sackten deutlich ab. Aber auch vom Verkaufsschlager Jetta wurden US-Händler weniger Modelle los. Beim Stadtgeländewagen Tiguan stieg der Absatz dagegen weiter an.

Im Gesamtjahr sanken die Verkäufe damit im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum bislang um 12,5 Prozent. Besser lief es im März bei der VW-Oberklassetochter Audi. Die Ingolstädter verkauften 18.392 Wagen und damit 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In den ersten drei Monaten liegen sie damit 4,6 Prozent über den Verkaufszahlen des Vorjahres.

Bei Porsche lief es ebenfalls besser als bei der Kernmarke VW. Der Sportwagenbauer konnte im März mit 4323 Fahrzeugen 0,7 Prozent mehr Autos in den USA verkaufen als vor Jahresfrist.

US-Kunden kaufen "American"

Insgesamt zeigt der Blick auf die aktuellen Absatzdaten, wie stark die Marktpositionen in den USA gefestigt sind: Einheimische Hersteller wie Ford oder General Motors (GM) liefern regelmäßig sehr viel mehr Wagen aus als die Autobauer aus Deutschland. Bei Ford waren es zuletzt 254.711 Fahrzeuge. Damit hat der US-Hersteller im März im Vergleich zu VW fast die zehnfache Menge an Autos verkauft.

(Hinweis für Mobilnutzer: Die Infografik zu den US-Absatzzahlen finden Sie hier.)

Die "Großen Drei" im US-Markt - GM, Ford und FiatChrysler - konnten im März dank guten Wetters und zwei zusätzlichen Verkaufstagen zwar mehr Autos verkaufen, die Zuwächse fielen aber weniger deutlich aus als von Autoexperten erwartet. Dies befeuerte Befürchtungen, dass die bereits lang anhaltende Bergfahrt des Absatzes bald ein Ende haben könnte.

Anzeichen für eine Trendwende?

Für Ford-Fahrzeuge fanden sich rund 8 Prozent mehr Käufer. Vor allem Pickups und SUVs waren gefragt. Fiat Chrysler Automobiles meldete einen Absatzanstieg um ebenfalls rund 8 Prozent auf 213.187 Einheiten. Es war der höchste Absatz in einem März seit zehn Jahren. General Motors (GM) hinkte mit nur knapp 1 Prozent mehr verkauften Fahrzeugen, insgesamt 252.128 Stück, hinterher.

Über den besten März in der Unternehmensgeschichte freute sich Nissan. Die Japaner verkauften 163.559 Fahrzeuge, ein Plus von nahezu 13 Prozent. Auch hier kurbelten sogenannte Crossovers und SUVs das Geschäft an. Für ein Honda-Auto entschieden sich 9,4 Prozent mehr Kunden als im Vorjahr. Toyota verbuchte dagegen einen Absatzrückgang um 2,7 Prozent auf 219.842 Fahrzeuge. In Summe dürfte der Absatz am US-Markt nach Schätzung von Experten im März mit 1,7 Millionen Fahrzeugen den höchsten Stand in zehn Jahren erreicht haben.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/DJ

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